Politik

Brand vor Asylunterkunft in Köthen Ermittler halten Anschlag für möglich

Ein angezündeter Lappen setzte die Tür des Hauses in Brand, doch Mitarbeiter konnten die Flammen rechtzeitig löschen.

Ein angezündeter Lappen setzte die Tür des Hauses in Brand, doch Mitarbeiter konnten die Flammen rechtzeitig löschen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Unbekannte verursachen durch einen angezündeten Lappen einen Brand vor einer Asylunterkunft. Die Ermittler prüfen nun ob es sich dabei um Fahrlässigkeit oder ein fremdenfeindliches Motiv handelt.

Auf eine Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge in Köthen (Sachsen-Anhalt) ist möglicherweise ein Anschlag verübt worden. Der Staatsschutz ermittelt wegen schwerer Brandstiftung, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau mitteilten. Es werde geprüft, ob es sich um einen fremdenfeindlichen Anschlag oder um eine fahrlässige Tat handele, sagte Polizeisprecher Sebastian Opitz.

Nach ersten Ermittlungen sollen bislang Unbekannte in einer Raucherecke einen Lappen angezündet haben. Eine Tür geriet in Brand, konnte aber rasch von Mitarbeitern der Unterkunft gelöscht werden. Zudem ging eine Scheibe zu Bruch, laut Opitz durch einen Steinwurf. Verletzt wurde niemand, das Gebäude musste nicht geräumt werden. In dem Haus sind minderjährige Flüchtlinge in einer Wohngruppe untergebracht, wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg, Klaus Roth, sagte. Er warnte vor voreiligen Schlüssen und Beschuldigungen. Größere Schäden seien nicht entstanden.

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht erklärte, eine solche Tat sei beschämend und widerwärtig. "Die Täter müssen ermittelt und mit aller Konsequenz bestraft werden." Henriette Quade von der Linksfraktion im Landtag kritisierte, Hetze, Angriffe und Rufe nach Selbstjustiz seien auch in Köthen an der Tagesordnung. "Keine zwei Wochen ist es her, dass ein rechter Mob in Köthen wütete."

Erst am Montagabend hatten zwei Sprengstoffanschläge in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die Sprengsätze waren an der Tür einer Moschee und am Kongresszentrum gezündet worden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht zumindest beim Anschlag auf die Moschee von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus.

Quelle: ntv.de, sro/dpa

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