Politik

Geldwäsche und Nötigung Ermittler nehmen AfD-Abgeordneten Halemba erneut ins Visier

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Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt bereits seit Monaten wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Halemba.

Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt bereits seit Monaten wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Halemba.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Er selbst geht von einem Freispruch aus. Doch die neuen Vorwürfe gegen den bayrischen AfD-Landtagsabgeordneten Halemba wiegen schwer. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Geldwäsche, gemeinschaftliche Nötigung und Sachbeschädigung vor. Auch in der AfD bekommt er Gegenwind.

Nach monatelangen Ermittlungen wegen Volksverhetzung nimmt die Staatsanwaltschaft Würzburg den AfD-Landtagsabgeordneten Daniel Halemba wegen weiterer Vorwürfe ins Visier. Ermittelt werde nun auch wegen Geldwäsche, gemeinschaftlicher Nötigung und Sachbeschädigung, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde. Details zu den Vorwürfen wollte der Sprecher mit Verweis auf ermittlungstaktische Gründe bislang nicht nennen.

Die Staatsanwaltschaft habe den Landtag darum gebeten, wegen der neuen Vorwürfe die Immunität Halembas als Abgeordneter im Maximilianeum erneut aufzuheben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der Verfassungsausschuss des Landtags am Donnerstag grünes Licht dafür gegeben, dass die Abgeordneten im Plenum über die Aufhebung der Immunität abstimmen können. Endgültig stimmt der Landtag darüber am 25. April ab.

Halemba selbst sagte der dpa, er begrüße es, "wenn die Sachverhalte durch objektive Ermittlungen aufgeklärt" würden: "Ich bin der festen Überzeugung, dass ich mich nicht strafbar gemacht habe". Der 22-Jährige betonte, er sei unter Ausnutzung seiner Gutmütigkeit getäuscht worden. Weitere Details zu den Vorwürfen nannte er nicht. "Sollte ich für einen entstandenen Schaden verantwortlich sein, werde ich diesen vollständig begleichen."

Verdacht der Volksverhetzung

Der Staatsanwaltschaft warf Halemba fragwürdige Ermittlungen vor: "Es ist absurd, Verfahren gegen politisch nicht engagierte Mitbeschuldigte einzustellen und bei mir die gleichen nicht belegten Vorwürfe zur Anklage bringen zu wollen." Zugleich gab er sich zuversichtlich, dass auch die neu hinzugekommenen Ermittlungsverfahren "in einer Einstellung oder einem Freispruch münden werden".

Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt bereits seit Monaten wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Halemba. Zwischenzeitlich war der 22-Jährige auch per Haftbefehl gesucht worden, dieser wurde inzwischen aber wieder aufgehoben. Halemba selbst weist die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.

Auch in seiner eigenen Partei ist der Abgeordnete umstritten. Wegen Tricksereien bei der Listenaufstellung für die Landtagswahl ist Halemba vom bayerischen Landesvorstand schon mit einer zweijährigen parteiinternen Ämtersperre belegt worden. Auf einem Landesparteitag wurde er von den Delegierten mehrheitlich dazu aufgefordert, sein Abgeordnetenmandat niederzulegen. Dieser Beschluss war für Halemba aber nicht bindend. Die Landtagsfraktion der AfD in Bayern stellte sich zudem hinter ihn. Der 22-Jährige blieb damit bis auf Weiteres Abgeordneter im Maximilianeum. Bis zum rechtskräftigen Abschluss der Verfahren gilt die Unschuldsvermutung.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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