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Mehrere Festnahmen Erneut Krawalle bei Palästinenser-Demo in Berlin

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Zur Abschreckung gegen gewaltbereite Demonstranten setzte die Berliner Polizei einen Wasserwerfer ein.

Zur Abschreckung gegen gewaltbereite Demonstranten setzte die Berliner Polizei einen Wasserwerfer ein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei einer propalästinensischen Demonstration kommt es in Berlin wieder zu Angriffen auf die Polizei. Laut einem Bericht rufen Demonstranten antisemitische Sprüche, zünden Pyrotechnik, kesseln Beamte ein und bewerfen sie mit Flaschen und Eiern. Mehrere Personen werden abgeführt.

Am Rande einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin-Kreuzberg und Neukölln ist es erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Als die Demo auf der Sonnenallee am Mittwochabend von den Einsatzkräften aufgelöst wurde, kam es zu einem Handgemenge, wie ein Reporter beobachtete. Zur Abschreckung wurde auch ein Wasserwerfer eingesetzt. Die Polizei nahm mehrere Demonstranten in Gewahrsam, äußerte sich bis zum Morgen aber selbst nicht zu etwaigen Gewalttaten, Festnahmen oder möglicherweise verletzten Beamten.

Vor allem auf der Sonnenallee soll es nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung zu heftigen Ausschreitungen und Rangeleien gekommen sein. Demnach sind Polizisten massiv mit Flaschen und Eiern beworfen, eingekesselt und beschimpft worden. Hier sollen die Demonstranten "Ganz Berlin hasst die Polizei" gerufen und Pyrotechnik abgefeuert haben. Mehrere Personen seien festgenommen worden, darunter auch eine ältere Frau. Zudem sei auch ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr mit Feuerwerk beworfen worden, berichtet die Zeitung weiter.

Wie der "Tagesspiegel" berichtet, wurde einem Polizisten mit einer Fahnenstange gegen den Helm geschlagen. Der mutmaßliche Täter sei kurze Zeit später festgenommen worden. Zudem habe es mehrere Brände an einem Stromkasten und Müllcontainern gegeben, die gelöscht werden mussten. Dem Bericht zufolge wurden insgesamt 19 Strafverfahren eingeleitet wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Am Abend hatte eine Polizeisprecherin gesagt, die Demo sei mit geschätzt rund 1400 Teilnehmern größer ausgefallen als erwartet. Angemeldet waren laut Polizei rund 1000 Teilnehmer. Der Protestmarsch begann am Oranienplatz und bewegte sich in Richtung Hermannplatz. Demonstrantinnen und Demonstranten riefen unter anderem "Free Palestine", aber auch den antisemitischen Spruch "Kindermörder Israel". Zu sehen waren auch Schilder mit den Aufschriften "Berlin shall burn" (Berlin soll brennen) und "Fuck you Germany" (Fick dich, Deutschland).

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Der Protest richtete sich hauptsächlich gegen Israels Politik und den Militäreinsatz im Gaza-Streifen. Auch gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie die deutsche Medienberichterstattung habe sich der Protest gerichtet, berichtete die "Bild"-Zeitung. International ist das militärische Vorgehen der israelischen Regierung umstritten.

Schon am Dienstagabend war eine propalästinensische Demonstration in Neukölln eskaliert. Polizisten wurden vereinzelt mit Steinen und Flaschen angegriffen. Zudem sei Pyrotechnik gezündet worden, sagte eine Polizeisprecherin. Rund 850 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei versammelt. Letztlich wurde auch diese Demo am Endpunkt Hermannplatz von den Einsatzkräften am späten Abend aufgelöst.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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