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Kapitän: Noch nie passiert Erneute Panne: Flug von Baerbock nach 15 Minuten abgebrochen

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Der Airbus vom Typ A340-300 war nach dem Start zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf.

Der Airbus vom Typ A340-300 war nach dem Start zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf.

(Foto: dpa)

Die Weiterreise von Außenministerin Annalena Baerbock von Abu Dhabi Richtung Australien dauert nur 15 Minuten. Auch der zweite Versuch wird abgebrochen. Die Maschine nimmt nach dem Start kein Tempo auf und muss umkehren. Dabei hatte es zuvor offenbar einen erfolgreichen Testflug gegeben.

Außenministerin Annalena Baerbock ist auch beim zweiten Anlauf gescheitert, mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Australien zu fliegen. Das teilte der Flugkapitän nach Angaben eines dpa-Reporters an Bord der Maschine mit. 15 Minuten nach dem Start um 1 Uhr Ortszeit drehte der Airbus vom Typ A340-300 erneut vom Kurs ab und flog zunächst zurück in Richtung Abu Dhabi. Die Maschine war zu Anfang zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf. Baerbock gab sich in einer ersten Reaktion zerknirscht: "Manchmal ist es wirklich verflixt."

"Mission abgebrochen! Der Fehler ist erneut bei der nun wieder aufgetankten Maschine aufgetreten", erklärte die Luftwaffe im Onlinedienst X, der vorher Twitter hieß. "Wir landen wieder in Abu Dhabi." Auch der Sprecher des Auswärtigen Amts, Sebastian Fischer, erklärte: "Das technische Problem ist trotz vorangegangener Flugtests soeben wieder aufgetreten. Wir kehren jetzt erneut nach Abu Dhabi um. Das ist sehr ärgerlich", schrieb er bei X.

"Die Klappenvergrößerungen, die Flügelvergrößerungen lassen sich nicht mehr einfahren. Sie haben sich wieder gesperrt (...). Wir haben mit Testpiloten von Lufthansa gesprochen. Dieser Fehler existiert so nicht", sagte der Kapitän, nachdem er über die neuerliche Rückkehr informiert hatte. "Für alle, die ängstlich unterwegs sind, besteht überhaupt kein Grund zur Unruhe. Wir haben genug Benzin. Wenn wir nachher unser Landegewicht wieder erreicht haben, wie gestern, dann wird das eine ganz normale Landung." Er mache das schon ein paar Jahre, sagte der Kapitän, "aber sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert".

Pilot nicht mehr optimistisch

Nach der neuerlichen Panne im zweiten Anlauf gab der Pilot übers Bordmikrofon eine wenig optimistische Prognose ab: "Für uns ist der Flug heute wieder zu Ende. Da wir im Moment absolut im Dunkeln tappen, welcher Computer jetzt Schuld an der Misere ist, wird es für uns wahrscheinlich auch keinen weiteren Flug nach Australien geben, auch morgen nicht." Man versuche jetzt herauszufinden, wie das Flugzeug überhaupt wieder nach Deutschland zurückkommen könne.

Noch vor dem geplanten Weiterflug hatte der Kapitän die Ursache für die Panne beim ersten Versuch erklärt. Als Grund hatte sich "ein fehlerhafter Druckschalter herausgestellt, der die Hydraulikdrücke misst und dann an den Computer weitergibt. Dieser Computer steuert dann das gleichmäßige Aus- und Einfahren der Landeklappen." Damit dann keine unsymmetrische Flügelstellung entstehe, blockiere der Computer automatisch die Klappen. Es ist die zweite derartige Panne binnen 24 Stunden. Bereits am frühen Montagmorgen, drei Minuten nach dem Abheben um 3.33 Uhr Ortszeit, hatte der Flugkapitän einen Defekt beim Einfahren der Klappen festgestellt. Nachdem die Crew in einem zweistündigen Manöver über dem Wüstenemirat und dem Meer rund 80 Tonnen Kerosin aus dem vollgetankten Flieger abgelassen hatte, landete er um 5.33 Uhr Ortszeit wieder in Abu Dhabi.

Beim Testflug war offenbar alles gut

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Am Montagabend hatte eigentlich noch alles gut ausgesehen. "Wir haben soeben eine Funktionsüberprüfung während eines Testfluges durchgeführt", teilte die Luftwaffe im vormals Twitter genannten Onlinedienst X mit. Dabei seien keine Probleme aufgetreten. "Wir planen daher, heute im Verlauf des Abends die Weiterreise nach Sydney anzutreten", hieß es weiter.

Baerbock war am Sonntag zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi aufgebrochen. Auch bei der Golfreise der Außenministerin im Mai hatte es technische Probleme mit der Regierungsmaschine gegeben. Damals musste Baerbock ihren Aufenthalt im Emirat Katar um einen Tag verlängern, weil der Luftwaffen-Airbus wegen eines platten Reifens nicht wie geplant den Rückflug antreten konnte.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/AFP

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