Nach katastrophaler TV-Debatte Erster Demokrat fordert öffentlich Bidens Rückzug
02.07.2024, 20:53 Uhr Artikel anhören
In der vergangenen Woche sorgt US-Präsident Joe Biden in einem TV-Duell gegen Präsidentschaftskandidat Donald Trump für Aufsehen. Bei den Demokraten nimmt die Unruhe zu. Fragen zu seiner Verfassung werden drängender. Nun geht der erste Parteifreund in die Offensive.
Nach dem desaströsen Auftritt von Präsident Joe Biden bei dem Fernsehduell gegen Donald Trump vergangene Woche hat erstmals ein Abgeordneter der Demokratischen Partei öffentlich den Rückzug Bidens als designierter Präsidentschaftskandidat gefordert. "Da Präsident Biden sich im Gegensatz zu Trump immer in erster Linie für unser Land und nicht für sich selbst eingesetzt hat, bin ich zuversichtlich, dass er die schmerzhafte und schwierige Entscheidung treffen wird, sich zurückzuziehen", sagte der Abgeordnete Lloyd Doggett aus Texas.

Der texanische Demokrat Lloyd Doggett ist der erste Abgeordnete aus den eigenen Reihen von Joe Biden, der den US-Präsidenten öffentlich zum Rücktritt auffordert.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
In einer Stellungnahme nahm er Bezug auf das TV-Duell, in dem es dem 81-jährigen Biden nicht gelungen sei, "effektiv seine vielen Errungenschaften zu verteidigen". "Meine Entscheidung, diese starken Vorbehalte öffentlich zu machen, habe ich nicht leichtfertig getroffen, und sie schmälert in keiner Weise meinen Respekt für alles, was Präsident Biden erreicht hat", sagte Doggett.
Debatten über Eignung Bidens
Biden hatte in der TV-Debatte unsicher gewirkt, war abgeschweift und hatte bisweilen verworrene Antworten gegeben. Das hatte bei vielen Demokraten die Frage aufgeworfen, ob der 81-Jährige der richtige Kandidat ist, um gegen Trump anzutreten. Prominente demokratische Politiker stärkten ihm in den vergangenen Tagen aber wiederholt den Rücken, auch wenn hinter vorgehaltener Hand sehr wohl über seine Eignung debattiert wurde.
Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte im Sender MSNBC, es sei eine "berechtigte Frage, ob Bidens Auftritt nur eine Episode gewesen sei oder seine Gesamtverfassung aufzeige. Diese Frage könne man sich aber bei beiden Kandidaten stellen, also auch bei Trump.
Quelle: ntv.de, mes/AP