Politik

Russischer Helikopterflug Estland meldet Verletzung seines Luftraums

Die Luftraumverletzung habe fast zwei Minuten gedauert, sagt die estnische Armee.

Die Luftraumverletzung habe fast zwei Minuten gedauert, sagt die estnische Armee.

(Foto: IMAGO/SNA)

Das Baltikum ist aufgrund seiner Lage und Geschichte besonders hellhörig, wenn es um mögliche russische Aggressionen geht - besonders seit Russland die Ukraine überfallen hat. Dass ein russischer Helikopter den Luftraum Estlands unerlaubterweise durchfliegt, befeuert die Sorgen.

Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch einen Helikopter des russischen Grenzschutzes gemeldet. Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 18. Juni unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU-Mitglieds eingedrungen, teilte die estnische Armee mit. Das Außenamt in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein. "Estland hält dies für einen äußerst schwerwiegenden und bedauerlichen Vorfall, der zweifellos zusätzliche Spannungen verursacht und völlig inakzeptabel ist", hieß es in einer Mitteilung.

Nach Armeeangaben war es die zweite Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr. Sie sei im Gebiet Koidula im Südosten Estlands nahe der Grenze zu Russland erfolgt und habe fast zwei Minuten gedauert. Der Helikopter habe weder einen Flugplan übermittelt, noch seine elektronische Kennung eingeschaltet gehabt. Auch habe der Pilot keinen Funkkontakt mit Estlands Flugsicherung gehalten, hieß es.

Die Beziehungen zwischen Russland und den baltischen Ländern Litauen, Lettland und Estland sind durch den Ukraine-Krieg ohnehin schon extrem angespannt. Die Baltenstaaten fürchten, zum nächsten Ziel russischer Militäraggressionen zu werden. Alle drei Länder gehören sowohl der EU als auch der NATO an.

Erst am Freitag hatte ein russisches Kriegsschiff dänische Hoheitsgewässer in der Ostsee verletzt. Nach Angaben der dänischen Streitkräfte durchkreuzte die russische Korvette zunächst um 2.30 Uhr morgens dänische Gewässer nördlich der Insel Christianso, die im Süden von Schweden liegt. "Einige Stunden später überquerte dieselbe Korvette erneut die Hoheitsgewässergrenze, ebenfalls nördlich von Christianso." Laut Militärangaben verließ das Schiff nach einem Aufruf über UKW-Funk der Marine sofort wieder das dänische Gebiet.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa/AFP

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