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Havarie in der Ostsee Explosionen im Maschinenraum eines russischen Öltankers

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Tanks von Transneft, einem staatlichen russischen Unternehmen, das die Erdöl-Pipelines des Landes betreibt, im Ölterminal von Ust-Luga.

Tanks von Transneft, einem staatlichen russischen Unternehmen, das die Erdöl-Pipelines des Landes betreibt, im Ölterminal von Ust-Luga.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erst im Dezember hat eine Ölkatastrophe im Schwarzen Meer vor der russischen Küste Schlagzeilen gemacht. Nun gibt es einen weiteren Unfall bei einem Tanker - diesmal in der Ostsee.

Am Morgen ist in der Ostsee ein russischer Öltanker in Seenot geraten. Das Schiff mit dem Namen "Koala" habe 130.000 Tonnen Heizöl an Bord, berichtete der Telegramkanal "Baza". "Nach den Worten unserer Informanten gab es im Maschinenraum mehrere Explosionen, wonach sich das Schiff mit Wasser füllte", berichtete das den russischen Sicherheitsorganen nahestehende Medium.

Später bestätigte der Gouverneur des "Leningrader Gebiets" (Umland von St. Petersburg), Alexander Drosdenko, einen Unfall. Seinen Angaben nach wurde der Maschinenraum beim Anlassen der Motoren beschädigt. Der Unfall ereignete sich demnach im nahe dem westlich von St. Petersburg gelegenen Hafen Ust-Luga. Alle 24 Besatzungsmitglieder hätten sich an Land retten können, heißt es.

Während "Baza" berichtete, das Heck des Öltankers sei schließlich auf eine Sandbank aufgelaufen, konnte der Tanker laut Drosdenko am Anleger festgemacht werden. Öl soll nicht ausgelaufen sein. Das Schiff läuft offiziell unter der Flagge des Karibikstaats Antigua und Barbuda. Es ist unklar, ob es auch zur russischen Schattenflotte gehört, mit der das Land sein Öl teilweise exportiert.

Laut ukrainischem Geheimdienst nutzt Russland den Hafen von Ust-Luga für Öl- und Gastransporte mit seiner Schattenflotte. Die Flotte besteht aus oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffen. Russland umgeht damit das im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo. Die USA hatten im Januar eine Liste mit 180 Schiffen erstellt, die laut Washington Teil der Schattenflotte sind. Die "Koala" ist dort nicht aufgeführt.

Chinesischer Tanker in Seenot

Derweil ist auch im Fernen Osten Russlands ein Tanker in Seenot geraten. Dort sei ein chinesisches Schiff nahe der Insel Sachalin im Sturm auf Grund gelaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Der Tanker habe Kohle und Schweröl geladen. Die Behörden bereiten sich auf ein eventuelles Abpumpen vor.

Mitte Dezember waren im Schwarzen Meer gleich zwei russische Öltanker gesunken. Beide Schiffe hatten Tausende Tonnen Heizöl geladen, das zu einem beträchtlichen Teil ins Meer gelaufen ist. Die Umweltschäden werden nach Einschätzung von Ökologen noch jahrelang anhalten.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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