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Stand Trump im Visier des Iran? FBI nimmt Pakistaner wegen Komplotts gegen US-Politiker fest

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Der Tod des beliebten Generals Soleimani löste im Iran wütende Proteste aus.

Der Tod des beliebten Generals Soleimani löste im Iran wütende Proteste aus.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

2020 ordnet der damalige US-Präsident Trump einen Drohnenangriff auf einen einflussreichen iranischen General an. Teheran spricht von einem Kriegsverbrechen - und sinnt anscheinend auf Rache. Doch ein Mordkomplott scheitert, weil der Attentäter versehentlich an verdeckte FBI-Ermittler gerät.

In den USA ist ein 46 Jahre alter Mann aus Pakistan festgenommen worden, der Verbindungen in den Iran hat und an einem Mordkomplott gegen einen US-Politiker mitgewirkt haben soll. Der Mann soll nach Angaben von Justizministerium und FBI nach einem Aufenthalt im Iran im April in die USA gereist sein und sich nach möglichen Mithelfern umgesehen haben. Dabei soll es sich allerdings um verdeckte Ermittler des FBI gehandelt haben. Mitte Juli, kurz bevor der 46-Jährige die USA erneut verlassen wollte, griffen die Ermittlungsbehörden zu.

Welchen Politiker das Komplott zum Ziel hatte, teilen Justizministerium und FBI nicht mit. US-Medien zufolge soll der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump das Ziel gewesen sein. Demnach handelte es sich bei dem Komplott um eine Vergeltungsmaßnahme für die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani. Ein Zusammenhang zu dem Attentatsversuch auf Trump im Juli, bei dem der Republikaner verletzt wurde, soll nicht bestehen.

Soleimani war ein einflussreicher Kommandeur der sogenannten Al-Kuds-Brigaden. 2020 wurde er auf Anordnung des damaligen Präsidenten Trump durch einen US-Drohnenangriff im Irak getötet. "Das US-Justizministerium verhindert seit Jahren dreiste und unnachgiebige Versuche des Iran, Vergeltungsmaßnahmen gegen amerikanische Politiker wegen der Tötung des iranischen Generals Soleimani zu ergreifen", erklärte auch US-Justizminister Merrick Garland in der Mitteilung zur Festnahme des 46-jährigen Pakistaners.

Iran weist Vorwürfe zurück

FBI-Direktor Christopher Wray ergänzt: "Dieser gefährliche Auftragsmord, der in der heutigen Klage aufgedeckt wird, wurde mutmaßlich von einem pakistanischen Staatsbürger mit engen Verbindungen zum Iran orchestriert und stammt direkt aus dem iranischen Handbuch. Ein vom Ausland gesteuerter Plan zur Ermordung eines US-Politikers ist eine Bedrohung unserer nationalen Sicherheit und wird mit der vollen Macht des FBI bekämpft."

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Über das mögliche Komplott haben US-amerikanische Medien erstmals bereits im Juli berichtet. Der Iran wies die Vorwürfe zurück: "Das sind grundlose und politisch motivierte Unterstellungen", sagte ein Sprecher der iranischen UN-Mission in New York. Trump sei für den Iran ein Kriegsverbrecher. Dafür müsse er verurteilt und bestraft werden, sagte der Sprecher weiter. "Aber der Iran hat sich diesbezüglich für den juristischen Weg entschieden."

Der Secret Service soll von der US-Regierung ebenfalls über das Komplott informiert worden sein und seine Sicherheitsmaßnahmen für Trump anschließend verstärkt haben. Den Attentatsversuch bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania konnten die Personenschützer dennoch nicht verhindern.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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