"Wichtigstes Werkzeug" in USA FBI zerschlägt russisches Cyber-Spionagetool
09.05.2023, 19:47 Uhr Artikel anhören
Es ist unklar, auf wie vielen US-Computern die Software zum Einsatz kam.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Seit 20 Jahren spioniert eine russische Hackergruppe westliche Regierungen aus. Das FBI verkündet nun, dass es das "wichtigste Spionagetool" der Cyber-Spione für ihre Arbeit in den USA unschädlich gemacht habe. Es sei zuvor auf einer ungenannten Zahl von US-Computern eingesetzt worden.
Das FBI hat nach eigenen Angaben eine Hacking-Software russischer Cyber-Spione in den USA unschädlich gemacht. Wie hochrangige Vertreter der Strafverfolgungsbehörden zu der offiziellen Mitteilung näher erläuterten, konnten Experten der Bundespolizei die vom russischen Geheimdienst FSB gegen eine ungenannte Zahl von Computer in US-Nutzung eingesetzte Schadsoftware identifizieren und deaktivieren.
Wie der US-Sender CNN mit Verweis auf US-Beamte berichtet, hätte das FBI am Montag eine gerichtliche Anordnung genutzt, um den Russen den Zugang zu dem US-Computernetz zu verwehren, über das die Hacker gestohlenen Informationen mit Russland austauschten. Die FBI-Aktion würde es dem FSB nun "schwierig oder unhaltbar" machen, es erneut effektiv zu nutzen, hieß es mit Verweis auf einen hochrangigen FBI-Beamten.
"Wir schätzen dies als ihr wichtigstes Spionagewerkzeug ein", sagte einer der Behördenvertreter laut der Mitteilung. Man hoffe, dass damit einem der führenden russischen Cyberspionageprogramme der Todesstoß versetzt worden sei. Die FSB-Cyberspione, die hinter der als "Snake" bekannten Schadsoftware stecken würden, sollen Teil einer berüchtigten Hackergruppe namens "Turla" sein.
Ein FBI-Vertreter sagte, die Gruppe sei seit zwei Jahrzehnten gegen eine Vielzahl von Zielen in der NATO, bei US-Regierungsstellen und Technologieunternehmen aktiv. Ähnliche Erklärungen zu aufgedeckten FSB-Cyberstöraktionen gab es von den Sicherheitsbehörden in Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Die Führung in Moskau bestreitet regelmäßig, in Cyberspionage verwickelt zu sein.
Quelle: ntv.de, ses/rts