Suding im "ntv Frühstart" FDP fordert "digitalen Schul-Turbo"
02.07.2020, 09:30 UhrEltern und Schüler bangen, wie es nach den Ferien weitergeht. Die FDP befürchtet, dass es beim digitalen Unterricht weiter hakt und will jetzt erreichen, dass die Milliarden aus dem Digitalpakt schneller an die Schulen fließen.
FDP-Vize Katja Suding fordert, angesichts der Corona-Krise die hohen Anforderungen aus dem Digitalpakt Schule zügig zu senken. "Die Bundesbildungsministerin muss sich jetzt endlich bewegen. Sie muss die unglaubliche Bürokratie abschaffen, damit das Geld fließen kann", sagte Suding im "ntv Frühstart" an die Adresse von Ministerin Anja Karliczek. Es sei deren Aufgabe, mit den Milliarden aus dem Digitalpakt den Schulen die Digitalisierung überhaupt zu ermöglichen. "Ich glaube nicht, dass es am Willen der meisten Lehrkräfte scheitert. Es scheitert einfach an den politischen Rahmenbedingungen und dafür ist die Bundesbildungsministerin zuständig."
Die FDP-Fraktion bringt dazu heute im Bundestag einen Antrag ein. Suding wies darauf hin, dass von den fünf Milliarden Euro aus dem Digitalpakt erst ein Bruchteil abgerufen worden sei. Der Grund seien die zu umfangreichen Anträge, die Schulen stellen müssten. "Man müsste eigentlich Volljurist sein, um das irgendwie hinzubekommen. Ein Schulleiter ist da in der Regel völlig überfordert, der hat auch andere Aufgaben", so die FDP-Politikerin. Man brauche jetzt einfachere Antragsverfahren. Außerdem müssten Lehrer für die digitalen Tools ausgebildet werden.
Suding gestand ein, dass Versäumnisse beim digitalen Unterricht nicht in sechs Wochen Sommerferien aufzuholen seien. Die Corona-Krise habe das Bildungssystem "kalt erwischt". "Deswegen ist es unser Anliegen, dass wir jetzt einen Turbo zünden bei der digitalen Bildung." Man brauche die digitale Schule unabhängig davon, wie viel Fernunterricht es nach den Ferien gebe.
Quelle: ntv.de, psc