Nach Vorbild Großbritanniens FDP will Isolationspflicht gänzlich abschaffen
04.05.2022, 03:32 Uhr
"Wer positiv getestet, aber symptomfrei ist, sollte mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen", sagte Dürr.
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
Nach fünf Tagen können Infizierte laut neuen Vorgaben des RKI ihre Isolation bereits beenden. FDP-Fraktionschef Dürr geht diese Verkürzung der Quarantäne nicht weit genug. Er plädiert dafür, dass positiv Getestete künftig "mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen".
FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert eine Aufhebung der Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten. Deutschland sollte dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo sich positiv Getestete nicht mehr in Zwangsisolation begeben müssten, sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Wer positiv getestet, aber symptomfrei ist, sollte mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen", sagte er. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen in dieser Frage eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen können. Dafür braucht es nicht länger eine staatliche Regulierung", fügte Dürr hinzu.
Die am Montagabend vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten neuen Leitlinien sehen vor, dass die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte in der Regel schon nach fünf Tagen enden kann. Ein Freitesten an Tag fünf der Isolation wird demnach zwar "dringend" empfohlen, aber nicht mehr vorgeschrieben. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich bereits vergangene Woche auf eine Neuregelung der Isolationsanordnung verständigt, wollten aber die RKI-Empfehlung abwarten.
Zuvor hatten sich Corona-Infizierte in der Regel für sieben Tage isolieren und anschließend negativ testen müssen. Unter anderem Bayern und Sachsen hatten die bisherige verpflichtende Isolation von Infizierten bereits von zehn Tagen auf fünf Tage reduziert, wenn die Betreffenden 48 Stunden keine Symptome haben.
Gesunken ist unterdessen die Belastung der Kliniken durch die Corona-Pandemie. "Die Lage in den Krankenhäusern entspannt sich", sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem RND. Mit 1300 Covid-Patienten auf Intensivstationen seien es so wenige wie seit September 2021 nicht mehr. Kliniken könnten nun sukzessive zuvor verschobene Leistungen nachholen.
Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP