Politik

Einflussnahme auf US-Bürger Facebook löscht russisches Propaganda-Netz

Das ausgehobene Netzwerk war noch eher überschaubar mit 13 Facebook-Accounts und zwei Seiten. 

Das ausgehobene Netzwerk war noch eher überschaubar mit 13 Facebook-Accounts und zwei Seiten. 

(Foto: imago/Rene Traut)

Über mehrere Accounts und falsche Journalisten versucht ein russisches Netzwerk, Einfluss auf links eingestellte Facebook-Nutzer in den USA zu nehmen. Das Online-Netzwerk schreitet ein und vermutet Verbindungen zur mutmaßlichen Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen 2016.

Facebook hat ein von Russland aus betriebenes Netzwerk gestoppt, das unter anderem mithilfe ahnungsloser freier Journalisten Propaganda unter anderem in den USA und Großbritannien verbreiten wollte. Der Hinweis auf die Facebook-Aktivitäten der Webseite mit dem Namen "Peacedata" sei vom FBI gekommen, teilte das Online-Netzwerk mit.

Zwischen Februar und August 2020 seien mehr als 500 Artikel auf Englisch und mehr als 200 in arabischer Sprache veröffentlicht worden, erklärte die Analysefirma Graphika, mit der Facebook ausführliche Daten geteilt hatte. Dabei war das ausgehobene Netzwerk noch eher überschaubar mit 13 Facebook-Accounts und zwei Seiten.

Zielgruppe der Aktion seien vor allem politisch links eingestellte Facebook-Nutzer gewesen. Themen der Artikel seien unter anderem die Einmischung der USA in anderen Ländern, Korruption und die Schattenseiten des Kapitalismus gewesen. Als redaktionelle Köpfe seien erfundene Personen präsentiert worden, schrieb Graphika weiter. Die Gesichter auf ihren Profilfotos seien höchstwahrscheinlich mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden.

Facebook brachte das Netzwerk mit der in Russland basierten Internet Research Agency in Verbindung. Sie spielte vor der Präsidentenwahl 2016 nach Erkenntnissen von US-Geheimdiensten und Online-Firmen eine zentrale Rolle bei Versuchen, die Spaltung in den USA zu vertiefen, und Stimmung für den damaligen Kandidaten Donald Trump zu machen.

Neben dem russischen Netzwerk wurden auch zwei weitere gestoppt. Das umfangreichste arbeitete von Pakistan aus, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung in Indien zu beeinflussen. Ein Netzwerk mit Sitz in den Vereinigten Staaten wollte Einfluss auf Nutzer und Nutzerinnen in Venezuela, Mexiko und Bolivien nehmen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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