Politik

Landtagswahl im Oktober Faeser will in Hessen antreten - als Bundesministerin

Erwartungsgemäß will sich Innenministerin Faeser an die Spitze des hessischen SPD-Wahlkampfs stellen.

Erwartungsgemäß will sich Innenministerin Faeser an die Spitze des hessischen SPD-Wahlkampfs stellen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nancy Faeser erklärt ihre Bereitschaft, für die SPD in den hessischen Landtagswahlkampf zu ziehen. Ihr Amt als Bundesinnenministerin in Berlin will sie aber behalten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will hessische Ministerpräsidentin werden. "Ich werde für die hessische SPD als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl am 8. Oktober antreten", sagte sie in Berlin. "Ich bin in Hessen tief verwurzelt, ich habe weit mehr als mein halbes Leben lang Kommunal- und Landespolitik gemacht." Sie wolle sich bei den Hessen um das Amt der Ministerpräsidentin bewerben. Zugleich aber wolle sie "aus Verantwortung für unser Land Bundesinnenministerin bleiben". Dafür habe sie die Rückendeckung von Kanzler Olaf Scholz.

"In Hessen anzutreten ist für mich eine große Herzenssache. Genauso wie ich die erste Frau im Amt der Bundesinnenministerin bin, so möchte ich die erste Frau an der Spitze der hessischen Landesregierung werden. Ich trete an, um zu gewinnen", sagte sie weiter.

Ihre Entscheidung, Als Bundesministerin im Kabinett zu bleiben, teilte sie auch den Mitarbeitern des Ministeriums in einem Brief mit. Sie wolle die erste Ministerpräsidentin in Hessen sein, schrieb Faeser darin. In Hessen wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

Kühnert: Faeser und Hessen gehören zusammen

Bereits in den vergangenen Tagen war über eine mögliche Kandidatur Faesers spekuliert worden. Nicht nur die Union, sondern auch der Koalitionspartner FDP mahnte, in Krisenzeiten mit einem Krieg in Europa, großen Fluchtbewegungen und einer weiterhin hohen terroristischen Bedrohung könne man nicht gleichzeitig mit dem gebotenen Einsatz das Bundesinnenministerium führen und in Hessen Wahlkampf machen.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert unterstützt Faeser bei ihrer Entscheidung. "Sie ist heute bereits Hessens mit Abstand bekanntestes Gesicht und es ist folgerichtig, dass sie als Ministerpräsidentin für ihre hessische Heimat kandidiert", sagte er ntv. "Jeder der sich mit ihr einmal über hessische Kultur oder auch nur über Eintracht Frankfurt unterhalten hat, weiß, dass Nancy Faeser und Hessen zusammengehören."

In Hessen sind die Sozialdemokraten seit 1999 in der Opposition. Die Christdemokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen. Für die seit 2014 mitregierenden Grünen kandidiert Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Am morgigen Freitag ist Faeser in Friedewald beim Hessen-Gipfel der SPD.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen