Politik

Streit um Soldatenwitwe "Fassungsloser" Stabschef verteidigt Trump

Ex-General John Kelly verlor ebenfalls in 2010 seinen Sohn in Afghanistan.

Ex-General John Kelly verlor ebenfalls in 2010 seinen Sohn in Afghanistan.

(Foto: imago/UPI Photo)

Im Streit um den Umgang mit der Witwe eines getöteten Soldaten erhält Donald Trump Unterstützung von seinem Stabschef. Der Präsident habe lediglich "auf seine Weise" sein Beileid äußern wollen, sagt der frühere General John Kelly.

Stabschef John Kelly hat US-Präsident Donald Trump für seinen Umgang mit der Witwe eines gefallenen Soldaten in Schutz genommen. Er habe "fassungslos" auf die Vorwürfe der demokratischen Abgeordneten Frederica Wilson reagiert, erklärte der Ex-General. Diese hatte von einem Telefonat Trumps mit der Ehefrau berichtet und dem Präsidenten kaltherzige Äußerungen vorgeworfen.

"Ein Kongressmitglied, das einem Telefonat des Präsidenten mit einer jungen Ehefrau zuhört", sagte Kelly - "das macht mich absolut fassungslos. Ich dachte, wenigstens das wäre heilig." Er sei so erschüttert gewesen, dass er zunächst einen langen Spaziergang auf dem Soldatenfriedhof Arlington National Cemetery in Washington gemacht habe. Der Stabschef hatte seinen Sohn 2010 in Afghanistan verloren.

Er selbst habe Trump von dem Anruf abgeraten, führte der Ex-General aus. Der Präsident habe der Soldatenwitwe dann aber "auf seine Weise" sagen wollen, dass ihr Mann ein "mutiger Mann" gewesen sei, ein "gefallener Held", der gewusst habe, worauf er sich als Soldat einlasse, und der zum Zeitpunkt seines Todes dort gewesen sei, wo er habe sein wollen.

"Ich vermute, es tut trotzdem weh"

Die demokratische Abgeordnete Wilson hatte von dem Telefonat Trumps mit der Witwe des Anfang Oktober im westafrikanischen Niger getöteten 25-jährigen Soldaten La David Johnson berichtet. Demnach sagte Trump der Witwe, ihr Mann habe sicherlich "gewusst, worauf er sich einließ, als er sich verpflichtete". "Aber ich vermute, es tut trotzdem weh." Der mutmaßlich ruppige Umgang des Präsidenten mit der Witwe sorgte für eine Welle der Empörung.

Trump hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Mutter des getöteten Soldaten warf dem US-Präsidenten aber vor, sich gegenüber ihrem Sohn und der Familie "respektlos verhalten" zu haben.

Quelle: ntv.de, lri/AFP

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