Politik

"Sie können mir trauen" Fauci kontert Trumps Attacke

Das Weiße Haus hatte eine Liste mit angeblichen Fehlern des führenden Immunologen Anthony Fauci veröffentlicht.

Das Weiße Haus hatte eine Liste mit angeblichen Fehlern des führenden Immunologen Anthony Fauci veröffentlicht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der US-Präsident gibt eine Liste heraus, die seinen engsten Berater in Sachen Corona diskreditieren soll. Nun reagiert Anthony Fauci auf die Vorwürfe - und findet pragmatische Worte gegen Trump. Sein Ratschlag: Man solle sich besser an Autoritäten halten, die nachweislich die Wahrheit sagen.

Anthony Fauci, führender Experte für Infektionskrankheiten in den USA, hat sich zu den Vorwürfen von Präsident Donald Trump geäußert. "Ich glaube, dass man anerkannten medizinischen Autoritäten im Wesentlichen vertrauen kann. Ich halte mich für einen von ihnen, deshalb denke ich, Sie können mir trauen", sagte Fauci laut "The Guardian" bei einem virtuellen Forum der Georgetown-Universität in Washington.

Damit beantwortete er die Frage eines Journalisten, die sich auf eine Liste bezog, die das Weiße Haus zuvor herausgegeben hatte. Darauf sind Beispiele aufgezählt, bei denen Fauci mit Blick auf das Coronavirus falsch gelegen haben soll.

Der Immunologe führte weiter aus: "Ich würde mich an anerkannte medizinische Autoritäten halten, die nachweislich die Wahrheit sagen, die nachweislich Informationen, Strategien und Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und verlässlicher Daten ausgeben." Er habe Trump seit 2. Juni nicht mehr getroffen, die Regierung habe seine Fernsehauftritte stark reduziert.

Trump spielt Pandemie herunter

In der Corona-Krise hatte das Verhältnis zwischen Trump und seinem Berater zuletzt für Gesprächsstoff gesorgt. Trump hatte dem angesehenen Experten vergangene Woche "viele Fehler" vorgeworfen. Am Wochenende berichtete unter anderem die "Washington Post", dass sie eine Liste des Weißen Hauses mit Aussagen Faucis bekommen habe, die zeigen soll, dass er sich mit Blick auf die Corona-Pandemie mehrfach getäuscht habe.

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Trump wird immer wieder vorgeworfen, dass er sein Augenmerk vor allem auf die Wiedereröffnung der Wirtschaft legt und das Ausmaß der Pandemie im Land trotz der Daten herunterspielt. Seit vergangener Woche haben die USA pro Tag rund 60.000 Neuinfektionen verzeichnet, eine Besserung ist nicht in Sicht.

Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land insgesamt bereits rund 3,4 Millionen Infektionen nachgewiesen, mehr als 136.000 starben infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die Corona-Pandemie hat sich auch erheblich auf den Wahlkampf ausgewirkt. Der Demokrat Joe Biden will den Republikaner Trump am 3. November herausfordern.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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