Politik

Corona-Isolation in der Wohnung Fieber zwingt Johnson in Verlängerung

Auch Boris Johnson und sein Stab kommunizieren derzeit per Videokonferenz.

Auch Boris Johnson und sein Stab kommunizieren derzeit per Videokonferenz.

(Foto: imago images/Xinhua)

Als erster Staatschef infiziert sich der britische Premierminister Johnson mit dem Coronavirus. Nach sieben Tagen Selbstisolation will er seine Quarantäne eigentlich beenden und wieder öffentliche Termine wahrnehmen. Eines der "milderen Symptome" hindert ihn daran.

Der britische Regierungschef Boris Johnson bleibt wegen seiner Corona-Erkrankung länger in Quarantäne als ursprünglich geplant. Er habe die empfohlenen sieben Tage Selbstisolation hinter sich und fühle sich auch schon besser, sagte der Premierminister in einer Videobotschaft, die er in einer Wohnung über seinem Amtssitz in der Downing Street aufnahm. Aber er habe immer noch Fieber, deshalb gehe er vorerst noch nicht wieder in die Öffentlichkeit.

Eigentlich war erwartet worden, dass Johnson am heutigen Freitag die Selbstisolation beendet und wieder öffentliche Termine wahrnimmt. "Ich habe aber noch eines der milden Symptome, Fieber", sagte der 55-Jährige in der Videobotschaft. "Also muss ich entsprechend den Leitlinien der Regierung meine Selbstisolation fortsetzen, bis dieses Symptom weg ist."

Johnson hatte vor sieben Tagen bekannt gegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Er war der erste Regierungschef, der sich infizierte. Zuvor hatte er restriktive Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zunächst abgelehnt, weshalb er heftig kritisiert wurde. Inzwischen gilt im ganzen Königreich eine Ausgangssperre. Angesichts der sonnigen Wettervorhersagen für die kommenden Tage appellierte der Regierungschef an seine Landsleute, nicht nach draußen zu strömen. "Bitte folgen Sie weiter den Regeln", mahnte er.

Ansprache der Queen am Sonntag

In Großbritannien stieg die Zahl der Menschen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 starben, zuletzt um 684 auf mehr als 3600. Das ist die höchste Todeszahl innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Krise. Landesweit seien inzwischen mehr als 38.000 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Dies seien 4450 neue Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden.

Am Sonntag will sich Königin Elizabeth II. wegen der Pandemie in einer Ansprache an das britische Volk und den Commonwealth wenden. Ausgestrahlt werden soll die Rede laut Buckingham-Palast um 21 Uhr deutscher Zeit. Beobachter werten die Ankündigung als Zeichen, dass die britische Führung zunehmend beunruhigt ist durch die rasch wachsende Zahl der Todesfälle.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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