Politik

Brandanschlag auf Asylbewerberheim Flüchtlinge sollen trotzdem einziehen

Ein Spurenermittler der Polizei steht vor einem ehemaligen Landgasthof, der in Brand geraten war.

Ein Spurenermittler der Polizei steht vor einem ehemaligen Landgasthof, der in Brand geraten war.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Oberbayern verkündet der zuständige Landrat nun: Wenn das Gebäude renoviert ist, werden die Flüchtlinge wie geplant im September einziehen.

Nach dem Anschlag auf ein Asylbewerberheim im oberbayrischen Reichertshofen, möchte der zuständige Landrat ein Zeichen setzen: Die 67 Flüchtlinge sollen wie geplant ihre Unterkunft beziehen. "Das soll ein Signal an die Täter sein", sagte CSU-Politiker Martin Wolf.

Die Spuren des Brandes sollen zunächst vollständig beseitigt werden. Wie geplant ist der Einzugstermin der Flüchtlinge der 1. September. Wenn die Renovierung länger dauere, werde sich der Einzugstermin verschieben, sagte Wolf. Im Hauptgebäude des Gasthofes gebe es nach dem Feuer aber nur leichte Schäden durch Rauch- und Ruß. Diese seien leicht zu beseitigen.

In der Nacht hatten bislang unbekannte Täter einen Brandanschlag auf die geplante Unterkunft für Flüchtlinge verübt. Durch das Feuer sei ein Nebengebäude des ehemaligen Gasthauses völlig zerstört worden, sagte ein Polizeisprecher.

Das Nebengebäude ist völlig zerstört

Dem Polizeisprecher zufolge hatten gegen 2.50 Uhr Nachbarn die Feuerwehr und Polizei wegen des Feuers verständigt. Die Feuerwehr habe den Brand schnell unter Kontrolle bekommen, nur das zuletzt als Diskothek genutzte Nebengebäude sei völlig zerstört worden. Der Sachschaden betrage mindestens 150.000 Euro.

Den Ermittlern zufolge ist das Feuer an mindestens zwei Stellen ausgebrochen, weshalb von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgegangen wird. Eine Stelle sei in der ehemaligen Diskothek gewesen, die zweite Stelle an einem Hintereingang zu der geplanten Flüchtlingsunterkunft.

Laut dem Polizeisprecher gab es in der Gemeinde in der Vergangenheit Proteste wegen der Unterbringung der Flüchtlinge. Der Widerstand habe sich aber nicht auf die Unterbringung als solche, sondern auf deren geplanten Umfang bezogen. Nachdem die Zahl verringert worden sei, habe der Gemeinderat zuletzt mehrheitlich der Nutzungsänderung zur Unterbringung zugestimmt. Die Ermittler haben nun eine Sonderkommission eingerichtet.

Quelle: ntv.de, jgu/kpi/AFP/dpa

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