Hilfsgüter-Lieferung unmöglich Flughafen von Aleppo nach Luftangriff außer Betrieb
07.03.2023, 16:05 Uhr
Im vergangenen Monat waren mehr als 80 Flugzeuge mit Hilfsgütern auf dem Flughafen von Aleppo gelandet.
(Foto: picture alliance/dpa/SANA)
Um die Menschen in Syrien nach dem schweren Erdbeben mit Hilfsgütern zu versorgen, landen viele Flugzeuge in Aleppo. Nun ist der Flugverkehr dort jedoch lahmgelegt. Grund dafür sei ein israelischer Luftangriff.
Der Flughafen von Aleppo im Norden Syriens ist nach einem israelischen Luftangriff außer Betrieb gewesen. "Um 2.07 Uhr (00.07 Uhr MEZ) führte der israelische Feind einen Luftangriff vom Mittelmeer westlich von Latakia aus und zielte auf den internationalen Flughafen von Aleppo", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Militärquelle. Es sei zu Sachschäden gekommen, die zur Schließung des Flughafens geführt hätten, sämtliche Flüge seien gestrichen worden, hieß es weiter. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.
Israel hat in den vergangenen Jahren hunderte Luftangriffe in von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten in dem Nachbarland geflogen. Die Angriffe zielten auf Stellungen der syrischen Armee sowie der mit dem Iran verbündeten islamistischen Hisbollah. Israel äußert sich nur selten zu den Angriffen, betont jedoch regelmäßig, es werde nicht akzeptieren, dass der Iran seinen Einfluss bis an die Grenze Israels ausdehne.
Im vergangenen Monat waren mehr als 80 Flugzeuge mit Hilfsgütern auf dem Flughafen von Aleppo gelandet, wie ein Beamter des syrischen Verkehrsministeriums sagte. Bis die Schäden behoben sind, könnten keine Hilfsflugzeuge mehr landen, fügte er hinzu.
"Region ist immer noch übersät mit Trümmern"
Aleppo war von dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet stark getroffen worden. Auch einen Monat nach der schweren Naturkatastrophe befinden sich in Syrien nach Angaben von Helfern immer noch Leichen unter Trümmern. "Die Kameras sind abgezogen, aber die Region ist immer noch übersät mit Trümmern, unter denen noch Menschen liegen", erklärte Johan Mooij, Leiter der Syrien-Mission bei der Kinderhilfsorganisation World Vision. Die Hilfsmaßnahmen reichten "bei Weitem" nicht aus, um das Leid der betroffenen Familien und Kinder zu verringern.
Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Insgesamt wurden bisher mehr als 50.000 Todesopfer gemeldet. Ein Sturm verschlimmerte in Syrien die Lage vor allem derjenigen, die in Zelten untergekommen sind. Dutzende Zelte seien dabei durch die Luft gewirbelt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Quelle: ntv.de, can/AFP/dpa