Chilenin als neue UN-Kommissarin Folteropfer soll über Menschenrechte wachen
09.08.2018, 00:27 Uhr
Als chilenische Präsidentin gedenkt Michelle Bachelet der Opfer der letzten argentinischen Militärdiktatur.
(Foto: picture alliance / Daniel Dabove)
Im UN-Kommissariat für Menschenrechte steht ein Wechsel an. Generalsekretär Guterres positioniert die frühere sozialistische Präsidentin Chiles als Nachfolgerin des Jordaniers Zeid. Michelle Bachelet bringt Erfahrung im Widerstand gegen Diktatoren in das Amt.
Die frühere chilenische Präsidenting Michelle Bachelet soll neue UN-Kommissarin für Menschenrechte werden. UN-Generalsekretär António Guterres kündigte die Personalie am Mittwoch an, von der UN-Vollversammlung muss diese nun noch bestätigt werden. Bachelet würde auf den Jordanier Zeid Ra'ad Al Hussein folgen, der den Posten am 31. August abgibt.
Bachelet war Chiles erste Präsidentin und regierte für zwei Amtszeiten 2006 bis 2010 sowie 2014 bis 2018 als Staatsoberhaupt. Von 2010 bis 2013 leitete sie die Behörde UN Women, die sich mit Themen rund um Gleichstellung und die Rechte von Frauen weltweit befasst. Die Sozialistin hatte die chilenische Präsidentschaft im März an ihren Nachfolger Sebastián Piñera für dessen zweite Amtszeit abgegeben.
Zeid hat in der Vergangenheit deutliche Kritik an Staatsoberhäuptern geäußert, darunter US-Präsident Donald Trump und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Auch ranghöchste Politiker dürften von Kritik beim Thema Menschenrechte nicht verschont bleiben, hatte Zeid vergangene Woche mit Blick auf seine Nachfolge gesagt.
Bachelet genießt auch deshalb international Anerkennung, weil sie sich gegen die Diktatur in Chile unter Augusto Pinochet gestellt hatte und deshalb in den 70er Jahren inhaftiert und gefoltert worden war. Nach ihrer Freilassung ging sie nach Australien und dann in die DDR. 1979 kehrte sie nach Chile zurück. Nach dem Ende der Diktatur in Chile 1990 startete die ausgebildete Ärztin eine politische Karriere im Gesundheitsministerium.
Quelle: ntv.de, mra/dpa/AFP