Anschlag auf Synagoge vermutet Französische Polizisten erschießen mutmaßlichen Attentäter
17.05.2024, 10:58 Uhr Artikel anhören
Polizisten sichern die Synagoge in Rouen ab.
(Foto: REUTERS)
Im französischen Rouen steigt Rauch nahe einer Synagoge auf. Die Polizei vermutet einen Anschlagsversuch. Vor Ort stellt sich ihr ein bewaffneter Mann entgegen und nähert sich den Beamten. Die schießen.
Die Polizei im nordfranzösischen Rouen hat am Morgen nach Behördenangaben einen Brandanschlag auf eine Synagoge verhindert und den bewaffneten Tatverdächtigen erschossen. Der Mann habe offensichtlich versucht, die Synagoge in Brand zu setzen und sei von den Einsatzkräften getötet worden, schrieb Innenminister Gérald Darmanin auf X. Er lobte die Beamten für "ihre Reaktionsfähigkeit und ihren Mut".
Die Beamten seien wegen einer "Rauchentwicklung in der Nähe der Synagoge" alarmiert worden, hieß es aus Polizeikreisen. "Der Mann war mit einem Messer und einer Eisenstange bewaffnet", sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP. Der Mann habe sich den Polizisten genähert, die das Feuer eröffnet und ihn getötet hätten.
Die Staatsanwaltschaft in Rouen leitete zwei getrennte Untersuchungen zu dem Vorfall ein. Es werde wegen Brandstiftung und Gewalt gegen Amtspersonen ermittelt, sagte Staatsanwalt Frédéric Teillet der AFP. Zudem sollen nach seinen Angaben die Umstände des Todes des Verdächtigen ermittelt werden.
Die Identität und die Motive des Attentäters sind noch unklar. Das Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister von Rouen erklärte in einem Post, die Stadt in der Normandie sei "erschüttert und schockiert".
In Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinschaft außerhalb Israels und der USA. Zugleich ist das Land Heimat von Europas größter muslimischer Gemeinde. Antisemitische Straftaten haben in Frankreich seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zugenommen. Zudem gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche propalästinensische Proteste in Frankreich.
Quelle: ntv.de, als/AFP/rts