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Trotz abgelaufenen Ultimatums Französischer Botschafter bleibt im Niger

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Die nigerianischen Streitkräfte ergreifen in der gesamten Region Sicherheitsmaßnahmen gegen die Putschisten.

Die nigerianischen Streitkräfte ergreifen in der gesamten Region Sicherheitsmaßnahmen gegen die Putschisten.

(Foto: picture alliance / AA)

Nachdem nigrische Putschisten eine Ausreiseaufforderung verhängt haben, befindet sich der französische Botschafter Sylvain Itté immer noch im Land. Frankreich hält die Forderung für unberechtigt. Präsident Macron spricht in Paris über die Probleme durch Putschisten.

Trotz eines ausgelaufenen Ultimatums der Putschisten ist der französische Botschafter weiter im Niger. Das bestätigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Botschafter Sylvain Itté werde trotz des Drucks bleiben, betonte er. Die Putschisten hatten mitgeteilt, Itté habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Macron betonte, dass Frankreich die Putschisten nicht anerkenne. Auch aus dem Außenministerium hatte es geheißen, die Putschisten seien nicht berechtigt, den Abzug des Botschafters zu fordern, da dessen Akkreditierung von den gewählten nigrischen Vertretern komme. Macron sagte mit Blick auf den Niger, Frankreich unterstütze das diplomatische - und sollte es beschlossen werden - militärische Handeln der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS.

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Den gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum nannte Macron integer und mutig. "Das aktuelle Problem der Nigrer sind Putschisten, die sie in Gefahr bringen, weil sie den Kampf gegen den Terrorismus aufgeben, weil sie eine Politik aufgeben, die wirtschaftlich gut für sie war, und weil sie dabei sind, alle internationalen Finanzierungen zu verlieren, die ihnen erlaubt haben, aus der Armut zu kommen", sagte er.

Vor etwa einem Monat hatte die Präsidentengarde im Niger Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Für Frankreich war der Niger zuletzt ein wichtiger Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone. Paris hat im Niger und im benachbarten Tschad etwa 2500 Soldaten stationiert.

Quelle: ntv.de, msc/dpa

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