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Ziel war Großbritannien Franzosen retten Dutzende Menschen im Ärmelkanal

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Tausende Menschen kamen im vergangenen Jahr über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Viele schafften es nicht.

Tausende Menschen kamen im vergangenen Jahr über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Viele schafften es nicht.

(Foto: IMAGO/Andia)

Wieder machen sich Menschen mit kaum seetüchtigen Booten auf den Weg, um in Großbritannien ein besseres Leben zu beginnen. Mehr als 60 davon müssen von französischen Rettungsmannschaften aus dem Ärmelkanal in Sicherheit gebracht werden.

Bei zwei Rettungseinsätzen vor der französischen Küste sind am Wochenende 63 Menschen gerettet worden, die mit kaum seetüchtigen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen wollten. Nach Angaben der französischen Behörden koordinierte das Seenotrettungszentrum Gris Nez in der Nacht zum Sonntag zwei Einsätze in den Gewässern vor Pas-de-Calais.

Einem Boot, dessen Motor ins Wasser gefallen sei, sei von einem Schiff der Nationalen Gesellschaft zur Seerettung geholfen worden, das 46 Menschen an Land gebracht habe, teilten die Behörden mit. Ein weiteres Schiff, das erst im April zur Verstärkung von Such- und Rettungseinsätzen gechartert worden sei, habe unterdessen 17 Schiffbrüchige vor Oye-Plage an Bord genommen.

Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung

Erst wenige Tage zuvor waren in Frankreich im Zusammenhang mit dem Tod von 27 Migranten beim Untergang ihres Schlauchboots im Ärmelkanal Ende 2021 fünf Soldaten von der Justiz der unterlassenen Hilfeleistung beschuldigt worden.

Die drei Soldatinnen und zwei Soldaten waren zum Zeitpunkt des Unglücks im Seenotrettungszentrum Gris Nez tätig gewesen, das für Bergungseinsätze im Ärmelkanal zuständig ist.

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Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Vorwürfe, wonach nicht auf Notrufe der Menschen auf dem in Seenot geratenen Boot reagiert worden war. Laut juristischen Dokumenten, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegen, hatten die französischen Behörden 15 Mal die Hilferufe der in Seenot geratenen Migranten ignoriert.

Im vergangenen Jahr überquerten rund 46.000 Asylsuchende den Ärmelkanal, sie stammten überwiegend aus Afghanistan, Iran und Albanien. Rund 8000 Menschen wurden bisher in französischen Gewässern gerettet.

Quelle: ntv.de, jaz/AFP

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