Politik

Jobaffäre der Le-Pen-Partei Front National fügt EU Millionen-Schaden zu

Wegen der Ermittlungen gegen sie könnte Le Pen ihre Immunität verlieren.

Wegen der Ermittlungen gegen sie könnte Le Pen ihre Immunität verlieren.

(Foto: AP)

Inmitten des französischen Wahlkampfs kommen neue Details zur Jobaffäre des Front National ans Licht. Abgeordnete sollen unerlaubt Assistenten für die Partei beschäftigt haben - der Schaden für die EU wird auf bis zu fünf Millionen Euro beziffert.

Die Jobaffäre des rechtspopulistischen Front National (FN) könnte dem Europaparlament einen Schaden von bis zu fünf Millionen Euro zugefügt haben. Die Zahl nannten mit dem Fall vertraute Quellen. Es handele sich um eine Hochrechnung der potenziellen Summe für die Jahre seit 2012.

Es geht um Assistenten von FN-Abgeordneten, die statt im Europaparlament unerlaubt für die Partei gearbeitet haben sollen. Insgesamt sollen es mindestens 20 Fälle sein. Dazu läuft in Frankreich ein Strafverfahren, in dem das Europaparlament gehört wird.

"Die große Mehrheit der Assistenten haben ihren Arbeitsort entweder in Nanterre, dem Sitz der FN, oder in Montretout, (bei) Familie Le Pen", sagte der Anwalt des Parlaments, Patrick Maisonneuve, dem Sender BFMTV. "Sie arbeiten für die Front National, nur dass sie vom Europäischen Parlament bezahlt werden." Le Pens Anwalt Rodolphe Bosselut kritisierte im Gespräch mit BFMTV eine "politische Kommunikation", um seine Mandantin in Verruf zu bringen. Die Rechtspopulistin will am 7. Mai zur französischen Präsidentin gewählt werden.

Französische Ermittlungsrichter hatten zuletzt die Aufhebung der Immunität der bisherigen Parteichefin Marine Le Pen beantragt, um das Verfahren gegen sie vorantreiben zu können. Le Pen will am 7. Mai zur französischen Präsidentin gewählt werden. Sie weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück.

Die EU-Antibetrugsbehörde Olaf hatte bei Le Pen "schwere Unregelmäßigkeiten" festgestellt. Auf dieser Grundlage verlangt das EU-Parlament knapp 340.000 Euro von Le Pen zurück. Dagegen wehrt sie sich juristisch. Ähnliche Vorwürfe richten sich aber auch gegen andere FN-Abgeordnete, unter anderem Parteigründer Jean-Marie Le Pen.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen