Politik

"In die gleiche Richtung schauen" Gabriels erste Reise geht nach Paris

Man kennt sich: Sigmar Gabriel (l.) mit seinem französischen Kollegen Jean-Marc Ayrault in Paris.

Man kennt sich: Sigmar Gabriel (l.) mit seinem französischen Kollegen Jean-Marc Ayrault in Paris.

(Foto: dpa)

Es ist bereits eine Tradition: Der erste Besuch eines Außenministers geht nach Paris. So hält es auch Sigmar Gabriel. Mit seinem Kollegen Jean-Marc Ayrault spricht er über die bilateralen Beziehungen, Europa und natürlich Donald Trump.

Der neue Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault haben eine enge Zusammenarbeit für ein starkes Europa angekündigt. "Für uns ist wichtig, dass inhaltlich und öffentlich sichtbar wird, dass Deutschland und Frankreich möglichst überall gemeinsame Positionen vertreten", sagte Gabriel nach seinem Antrittsbesuch bei Ayrault in Paris.

Das gelte nicht nur angesichts des Regierungswechsels in den USA. "Europa hat überhaupt keinen Grund, Angst vor der Zukunft zu haben", sagte Gabriel. Es gebe Grund zum Selbstbewusstsein. Die beiden Minister vereinbarten, dass Expertenteams beider Seiten unter anderem über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen beraten.

Die beiden Minister seien überzeugt, "solange Deutschland und Frankreich in die gleiche Richtung schauen, kommt Europa voran", sagte Ayrault. Deutschland und Frankreich hätten die Verantwortung, das europäische Projekt zu schützen. Ein starkes Europa sei auch im Interesse der USA. Ayrault nannte den Kampf gegen die Terrormiliz IS und den Ukraine-Konflikt als Beispiele.

Angesprochen auf Überlegungen in den USA, Sanktionen gegen Russland zu lockern, pochten die beiden Minister auf Fortschritte bei der Umsetzung der Vereinbarung von Minsk zum Ukraine-Konflikt. "Frankreich und Deutschland haben eine klare Position zum Thema Sanktionen", sagte Gabriel. Nur wenn es im Minsker Friedensprozess Fortschritte gebe, könnten Sanktionen aufgehoben werden, sagte Gabriel. "Es gibt dort einen Krieg, das darf man nicht vergessen", fügte Ayrault hinzu.

"Das ist ein Symbol"

Das Gespräch der beiden befreundeten Minister dauerte rund 30 Minuten länger als ursprünglich geplant. Ayrault begrüßte Gabriel auf Deutsch. "Es ist mir eine Freude, lieber Sigmar, dich hier zu empfangen, keine 24 Stunden nach Deinem Amtsantritt als Außenminister der Bundesrepublik Deutschland", sagte er. "Das ist ein Symbol."

Der ehemalige Wirtschaftsminister Gabriel hatte das Auswärtige Amt am Freitag von Frank-Walter Steinmeier übernommen, der im Februar für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Mit seinem Besuch in Paris folgt Gabriel einer Tradition, dass der deutsche Chefdiplomat nach seinem Start im Amt zuerst den wichtigen europäischen Verbündeten Frankreich besucht.

Aus Diplomatenkreisen hieß es zudem, es sei eine "frühe Reise" des neuen Außenministers nach Brüssel geplant, "um rasch zentrale europäische Themen zu besprechen". Gabriel will außerdem bald in die USA reisen, um Vertreter der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump zu treffen.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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