Musik beim Großen Zapfenstreich Gauck wünscht sich Luther - und Karat
16.03.2017, 17:10 Uhr
"Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh, manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu": Gauck, hier mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt, wünscht sich einen DDR-Musikklassiker.
(Foto: imago/Future Image)
Traditionell bietet das strenge Protokoll bei der militärischen Verabschiedung von Spitzenpolitikern aus dem Amt auch Raum für persönliche Musikwünsche. Bundespräsident Gauck bleibt auch hier pastoral - und bodenständig.
Bundespräsident Joachim Gauck scheidet beim Großen Zapfenstreich mit Musik von Johann Sebastian Bach, Karl Groos und der ostdeutschen Band Karat aus dem Amt. Demnach hat sich der 77-Jährige zur feierlichen Verabschiedung am morgigen Freitag die Lieder "Freiheit, die ich meine", "Über sieben Brücken musst du gehn" sowie "Eine feste Burg ist unser Gott" gewünscht, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes n-tv.de mitteilte. Das Staatsoberhaupt darf bei der feierlichen Verabschiedung drei Musikstücke selbst wählen. Der Große Zapfenstreich ist die höchste militärische Auszeichnung der Bundeswehr.
Die Zeremonie im Park seines Amtssitzes im Schloss Bellevue beginnt um 18:40 Uhr mit dem Aufziehen der Fackelträger. Auf dem Weg zum Podest im Park wird Gauck von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, begleitet. Die Veranstaltung endet gegen 20:00 Uhr. Geladen sind mehr als 600 Gäste aus Politik und persönlichem Umfeld des Staatsoberhaupts. Auf besonderen Wunsch nehmen zudem 300 ehrenamtlich engagierte Bürger an der Zeremonie teil.
Freiheit und Glaube
Das Lied "Freiheit, die ich meine" ist das 1818 vertonte Gedicht von Max von Schenckendorf, das dieser bereits 1813 im Umfeld der Napoleonischen Berfreiungskriege geschrieben hatte. Der Song "Über sieben Brücken musst du gehn" stammt vom gleichnamigen zweiten Album der DDR-Gruppe "Karat" um den damaligen Sänger Herbert Dreilich. Komponist war Ulrich Swillms. Der Text stammt von Helmut Richter. Der Barde Peter Maffay machte das Lied auch im Westen bekannt.
Dritter Wunschsong Gaucks ist "Eine feste Burg ist unser Gott". Der Text stammt vom Reformator Martin Luther. An seinen Thesenanschlag vor 500 Jahren wird in diesem Jahr mit einem Themenjahr erinnert. Es gilt als eines der bedeutendsten Lieder des Protestantismus. Bachs Bearbeitung stammt vermutlich aus den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts.
Bei der Verabschiedung von Bundeskanzler Gerhard Schröder aus dem Amt waren unter anderem "Summertime" von George Gershwin und "My way" von Frank Sinatra gespielt worden. Bundespräsident Christian Wulff hatte sich unter anderem "Over the Rainbow" von Judy Garland gewünscht. Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte "Smoke on the Water" von Deep Purple spielen lassen.
Quelle: ntv.de, jwu