Fallschirm öffnet sich nicht Gaza-Hilfslieferung erschlägt fünf Menschen
08.03.2024, 18:12 Uhr Artikel anhören
Hilfslieferungen aus der Luft betrachten die Vereinten Nationen als letzten Ausweg.
(Foto: picture alliance/dpa/Jordan Armed Forces - Arab Army)
Ohnehin sind Hilfslieferungen aus der Luft umstritten, nun kommt es im Gazastreifen zu einem tragischen Zwischenfall. Weil sich ein Fallschirm nicht öffnet, rast ein Paket nahezu ungebremst auf den Boden. Am Ende sterben mindestens fünf Menschen.
Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es einen tragischen Unglücksfall gegeben. Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, wie das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte.
Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Die Lieferungen schienen sich in der Luft zu verheddern. Bei einem der Pakete öffnete sich der Fallschirm zwar, aber nicht vollständig.
Die USA und andere Nationen hatten am vergangenen Samstag begonnen, angesichts der katastrophalen Versorgungslage vor allem im Norden des umkämpften Küstenstreifens Hilfslieferungen mit Lebensmitteln an Fallschirmen abzuwerfen. Jordanien distanzierte sich von dem Vorfall. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass der technische Fehler bei keinem der beteiligten jordanischen Flugzeuge aufgetreten sei.
Wie der "Spiegel" berichtet, bereite auch die Bundeswehr eine Beteiligung beim Abwurf von Hilfsgütern für den Gazastreifen vor. Demnach laufen bereits seit einigen Tagen konkrete Gespräche zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Verteidigungsministerium darüber, die Luftwaffe mit solchen Flügen zur Notversorgung der Zivilbevölkerung in dem Gebiet zu beauftragen.
Die Vereinten Nationen betrachten das Abwerfen von humanitärer Hilfe eigenen Angaben nach als letzten Ausweg. Die Versorgungsflüge seien mit technischen Schwierigkeiten und enormen Kosten verbunden. Die Menge der Hilfslieferungen hat sich jedoch nach UN-Angaben im Februar im Vergleich zum Vormonat halbiert. Vertreter der Vereinten Nationen warnen vor einem Hungertod Tausender Zivilisten. Hilfsorganisationen zufolge werden LKW mit Hilfsgütern immer wieder geplündert.
Quelle: ntv.de, ses/dpa