Politik

Hacker kapern Sender Gefälschte Putin-Rede läuft im russischen Radio

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der Kreml bestätigte den Hackerangriff.

Der Kreml bestätigte den Hackerangriff.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In Russland übernehmen Hacker die Kontrolle über mehrere Radiosender und spielen eine Fake-Ansprache von Präsident Wladimir Putin ab. Darin geht es um eine angebliche Invasion der Ukraine von russischem Territorium. Ein eigens eingerichteter Krisenstab wendet sich beschwichtigend an die Bevölkerung.

Mehrere russische Radiosender sind von Hackern angegriffen worden und haben eine gefälschte Rede zu einer angeblichen ukrainischen "Invasion" gesendet, die vermeintlich von Präsident Wladimir Putin stammen sollte. Die gefälschte Rede wurde auf mehreren Radiosendern in an die Ukraine grenzenden Gebieten ausgestrahlt, wie örtliche Behörden meldeten. Die Stimme und der Tonfall ähnelten stark der Sprechweise des russischen Präsidenten.

In der auch in Onlinenetzwerken verbreiteten gefälschten Rede wurde behauptet, "bis an die Zähne bewaffnete (...) und von Washington unterstützte ukrainische Streitkräfte" seien in die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk eingedrungen. Auch wurde die Verhängung des Kriegsrechts in den Regionen angekündigt, ebenso eine anstehende allgemeine Mobilmachung und die Evakuierung der Bevölkerung in den drei Regionen.

Der Kreml bestätigte den Hackerangriff. "Es war tatsächlich ein Hackerangriff. Wir wissen Bescheid", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Die betroffenen Radiosender hätten die Kontrolle über die Frequenzen zurückerlangt. Die Behörden der Region Belgorod nannten die Nachricht einen "Fake". Das Ziel sei es, "Panik unter den friedlichen Bewohnern zu verbreiten", teilte ein von den Behörden eingerichteter Krisenstab im Onlinedienst Telegram mit. Er rief dazu auf, "Ruhe zu bewahren" und nur "zuverlässigen" Informationsquellen zu vertrauen.

In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden und von dem Hackerangriff betroffenen Region Woronesch erklärten die Behörden, es gebe "keinen Grund zur Sorge". Die Situation sei unter Kontrolle. Zuletzt hatte es in der russischen Region Belgorod vermehrt Angriffe gegeben. Im Februar waren bereits falsche Luftabwehrwarnungen von mehreren russischen Radio- und Fernsehsendern ausgestrahlt worden. Diese waren ebenfalls auf Hackerangriffe zurückzuführen.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen