Politik

Nach Klage von Senatoren Gericht in Thailand setzt Regierungschef ab

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Srettha Thavisin im März bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Berlin.

Srettha Thavisin im März bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Berlin.

(Foto: dpa)

In Thailand ernennt Regierungschef Srettha einen vorbestraften Politiker zum Minister. Dutzende militärnahe Senatoren sind entrüstet und reichen Klage ein. Das Verfassungsgericht in Bangkok enthebt Srettha jetzt seines Amtes.

Das Verfassungsgericht in Bangkok hat Thailands Ministerpräsident Srettha Thavisin des Amtes enthoben. Mit fünf zu vier Stimmen sprachen sich die Richter am Nachmittag (Ortszeit) für eine Absetzung des 62-Jährigen aus. Dutzende dem Militär nahestehende Senatoren hatten im Mai Klage gegen den ehemaligen Immobilienmogul eingereicht.

Das Urteil kam für viele politische Beobachter überraschend. Die Senatoren warfen Srettha vor, mit der Ernennung des Politikers Pichit Chuenban zum Minister gegen die Vorschriften verstoßen zu haben - denn dieser ist vorbestraft. Pichit war 2008 wegen Missachtung des Gerichts im Rahmen eines Bestechungsskandals zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Mehr zum Thema

Er war bereits im Mai im Zuge des zunehmenden Drucks zurückgetreten. Srettha hatte politischen Beobachtern zufolge in seiner Verteidigung argumentiert, dass die Ernennung von Pichit gesetzeskonform gewesen sei, unter anderem auch, weil er zuvor Rechtsberatung eingeholt habe.

Dennoch entschied das Gericht, der Regierungschef habe gegen die Regeln verstoßen. Srettha war selbst nicht zur Urteilsverkündung gekommen und nahm andere Termine wahr.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen