Politik

Wegen Korruptionsvorwürfen Gericht verurteilt Suu Kyi zu fünf Jahren Haft

Suu Kyi wies die Korruptionsvorwürfe zurück.

Suu Kyi wies die Korruptionsvorwürfe zurück.

(Foto: picture alliance / empics)

Gegen die entmachtete Regierungschefin Suu Kyi richten sich fast ein Dutzend Korruptionsklagen. Ein vom Militär in Myanmar kontrolliertes Gericht verurteilt die Friedensnobelpreisträgerin nun zunächst zu fünf Jahren Haft. Der Politikerin droht aufgrund der Vorwürfe aber eine noch härtere Strafe.

Ein von der Militärjunta in Myanmar kontrolliertes Gericht hat die entmachtete Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu fünf Jahren Haft wegen Korruption verurteilt. Dies sagten mit dem Prozess vertraute Quellen, die anonym bleiben wollten, der Deutschen Presse-Agentur.

Die 76-jährige Friedensnobelpreisträgerin sieht sich mit fast einem Dutzend Korruptionsklagen konfrontiert. Dies war das erste Urteil. Für jeden Anklagepunkt drohen der Politikerin bis zu 15 Jahre Gefängnis. Die eigentlich für Dienstag geplante Urteilsverkündung war zuvor ohne Nennung von Gründen um einen Tag verschoben worden.

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Suu Kyi hatte den Vorwurf zurückgewiesen, Gold und 600.000 US-Dollar (560.000 Euro) Bestechungsgeld von einem Politiker angenommen zu haben. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Suu Kyis Anwälte dürfen nicht mit Medien sprechen.

Das Militär hatte im Februar vergangenen Jahres geputscht. Die Generäle begründeten den Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020, die Suu Kyi klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt. Menschenrechtler sprechen von einem Schauprozess gegen Suu Kyi. Vermutet wird, dass die Junta die Politikerin, die früher schon viele Jahre unter Hausarrest stand, auf Dauer zum Schweigen bringen will. Vor einigen Monaten war sie bereits in anderen Fällen zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Allerdings ist unklar, ob sie tatsächlich eine Haftstrafe antreten muss oder im Hausarrest bleiben wird.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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