Politik

Terror in Nordirland Gruppe bekennt sich zu Mord an Journalistin

Kondolenzbuch für die ermordete Lyra McKee.

Kondolenzbuch für die ermordete Lyra McKee.

(Foto: REUTERS)

Als die jährlichen Oster-Proteste in Nordirland in gewaltsame Krawalle umschlagen, wird eine Journalistin tödlich am Kopf getroffen. Die Täter wenden sich nun öffentlich an die Familie der jungen Frau.

Die militante Republikaner-Gruppe Neue IRA hat sich zu dem Mord an der Journalistin Lyra McKee in Nordirland bekannt. In einem in der Zeitung "The Irish News" veröffentlichten Bekennerschreiben heißt es: "Im Laufe des Angriffs auf den Feind wurde Lyra McKee tragischerweise getötet, während sie neben den feindlichen Kräften stand." Man wolle sich bei dem Partner des Opfers, der Familie und ihren Freunden aufrichtig entschuldigen. Der Brief wurde der Zeitung zufolge durch ein anerkanntes Kennwort verifiziert.

Niedergelegte Kränze am Tatort.

Niedergelegte Kränze am Tatort.

(Foto: REUTERS)

Die 29-jährige McKee war bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Stadt Londonderry/Derry erschossen worden. Sie stand in einer Menschengruppe in der Nähe von Polizeifahrzeugen, als eine Kugel ihren Kopf traf. Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. Die Neue IRA hatte sich im März auch zu Paketbomben bekannt, die in London und Glasgow aufgetaucht waren. Sie lehnt das friedensstiftende Karfreitagsabkommen von 1998 ab und strebt ein vereintes Irland an.

In Tatortnähe am Rande von Londonderry waren vor dem Mord mehr als 50 Brandsätze auf Polizisten geschleudert worden. Fahrzeuge brannten. Zuvor hatten Polizisten in dem Wohnviertel nach Waffen gesucht.

Auslöser für die Krawalle soll der jährliche Protest an Ostern im Zusammenhang mit dem Nordirland-Konflikt gewesen sein. Die neuen Unruhen trugen sich zu einem Zeitpunkt zu, an dem irisch-katholische Nationalisten an den Aufstand gegen die Briten im Jahr 1916 erinnern. Am Wochenende erst waren zwei nach dem Mord festgenommene junge Männer wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Anschuldigungen gegen sie seien nicht erhoben worden, teilte die zuständige Polizei mit.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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