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Europas AKW sind weiter Kunden Habeck will russische Uran-Importe beenden

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Transportfahrzeuge mit Uran kommen Anfang Februar in der Brennelementfabrik im niedersächsischen Lingen an. Nach Angaben von Atomkraftgegnern hat diese erneut Uran aus Russland erhalten.

Transportfahrzeuge mit Uran kommen Anfang Februar in der Brennelementfabrik im niedersächsischen Lingen an. Nach Angaben von Atomkraftgegnern hat diese erneut Uran aus Russland erhalten.

(Foto: dpa)

Russland beliefert Europa weiterhin sowohl mit Gas als auch Uran und Brennelementen für Atomkraftwerke. Nach dem Tod von Alexej Nawalny stellt der deutsche Wirtschaftsminister dies erneut infrage. Nicht nur Frankreich zählt zu den Abnehmern.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angesichts des Todes des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny die Debatte über ein EU-Einfuhrverbot für Uran und Brennelemente aus Russland neu angestoßen. Während Deutschland russische Energielieferungen eingestellt habe, gebe es "noch immer Uranlieferungen aus Russland oder von Rosatom in europäische Atomkraftwerke", sagte Habeck dem Sender Welt TV am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz. "Im Grunde geht das nicht."

Innerhalb der EU setzt vor allem Frankreich auf Atomstrom. Kritiker verweisen darauf, dass das Land einen Großteil des dafür benötigten Urans über das russische Unternehmen Rosatom und aus Russland sowie GUS-Staaten wie Kasachstan und Usbekistan bezieht. Auch viele östliche EU-Staaten verfügen über Kernkraftwerke sowjetischer Bauart und sind auf Brennelemente aus russischer Produktion angewiesen.

Die zahlreichen EU-Sanktionspakete gegen Russland seit dessen Angriff auf die Ukraine umfassen bislang weder Uran noch Brennelemente. Allerdings hat die EU auch andere Energieimporte aus Russland bislang nur dort offiziell eingeschränkt, wo es weniger weh tut: vor allem bei Öl und Kohle. Russisches Erdgas fließt weiterhin durch die Pipelines vor allem in südosteuropäische Staaten.

Der 47-jährige Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am Freitag in der Strafkolonie in Charp in der Polarregion zusammengebrochen und gestorben. Der Tod des entschiedenen Kreml-Kritikers und prominentesten Widersachers von Staatschef Wladimir Putin löste vor allem in westlichen Staaten Bestürzung aus.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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