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China im Verdacht Hacker sollen Daten vom britischen Militär erbeutet haben

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Bankdaten und andere private Details von Zehntausenden britischen Soldaten könnten sich in chinesischen Händen befinden.

Bankdaten und andere private Details von Zehntausenden britischen Soldaten könnten sich in chinesischen Händen befinden.

(Foto: picture alliance / Owen Humphreys/PA Wire/dpa)

Nach dem Hacker-Skandal in Deutschland über einen möglichen Angriff durch Russland im letzten Jahr spielt sich Ähnliches auch in Großbritannien ab. Dort werden Vorwürfe an China laut, eine Cyberattacke durchgeführt zu haben - möglicherweise mit Erfolg.

Das britische Verteidigungsministerium ist Medienberichten zufolge Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Attacke galt dem Gehaltsabrechnungssystem eines Drittanbieters, wie der Sender Sky News berichtete. Dadurch seien möglicherweise die Bankdaten aller aktiven Angehörigen der Streitkräfte und einiger Veteranen gefährdet. Das seien etwa 270.000 Menschen, berichtete "Politico". Betroffen waren demnach Namen und Bankdetails sowie in einigen Tausend Fällen auch die Privatadressen.

Die Regierung vermute China hinter der Attacke, berichtete Sky News weiter. Großbritannien und die USA hatten China im März "böswilliger" Cyberangriffe beschuldigt. So sollen chinesische Hacker für eine Attacke auf die britische Wahlaufsichtsbehörde 2021 verantwortlich sein sowie E-Mail-Konten britischer Abgeordneter ins Visier genommen haben.

Es wurde erwartet, dass Verteidigungsminister Grant Shapps am Nachmittag das Parlament informiert, aber keine Schuldigen benennt. Der konservative Abgeordnete und Verteidigungsexperte Tobias Ellwood sagte Sky News, dass China es womöglich auf finanziell Schwache abgesehen haben könnte, um sie mit Zahlungen zur Zusammenarbeit zu nötigen.

Russische Hacker attackierten wohl SPD

Auch in Deutschland sorgte kürzlich ein Hackerangriff erneut für Unruhe. Nach Abschluss von Ermittlungen ist sich die Bundesregierung sicher, dass Russland "eindeutig" hinter einer Attacke auf die SPD im Januar 2023 steckt. Die Partei hatte im Sommer letzten Jahres bekannt gegeben, dass der Angriff durch eine zum damaligen Zeitpunkt noch unbekannte Sicherheitslücke bei Microsoft zustande gekommen sei. "Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam", hieß es weiter.

In Berlin wird der Hackerangriff sehr ernst genommen. Die Bundesregierung rief den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, zu Konsultationen zurück. Das Auswärtige Amt hat als Reaktion zudem den amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt. Auch Großbritannien dürfte empfindlich reagieren, sollten sich die Vorwürfe über den dortigen Angriff bestätigen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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