Politik

Bauern befürchten Ernte-Einbußen Hälfte der EU-Fläche ist von Dürre bedroht

Die Maisfelder in Norditalien leiden besonders stark unter der Trockenheit. Aber auch der Deutsche Bauernverband zeigt sich besorgt.

Die Maisfelder in Norditalien leiden besonders stark unter der Trockenheit. Aber auch der Deutsche Bauernverband zeigt sich besorgt.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Mangelnder Niederschlag und intensive Hitzewellen verschärfen die Trockenheit in Europa immer weiter. Mittlerweile bestehe in rund der Hälfte des EU-Gebiets ein Risiko für Dürre, warnt die EU-Kommission. In Deutschland schlägt sich der Wasser- und Hitzestress bereits in der Ernte nieder.

Ein Großteil der Fläche der Europäischen Union ist einem Bericht des gemeinsamen Forschungszentrums der EU-Kommission zufolge von Dürre bedroht. Ende Juni hatte für 46 Prozent eine Dürre-Warnstufe zwei, für 11 Prozent der Fläche sogar die höchste von drei Warnstufen gegolten, wie aus den Angaben hervorgeht.

Schwere Dürre, von der mehrere Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, breite sich weiter aus und verschlimmere sich, heißt es in dem Bericht. Dies liege etwa an mangelndem Niederschlag in Kombination mit Hitzewellen. Der Klimawandel erhöhe das Risiko für schwere Dürren und Waldbrände auf der ganzen Welt, betonte die für Forschung zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel. "Mit diesem Bericht erhalten wir ein besseres Verständnis der Situation, um unsere Wälder, unsere Ernten und unser Wasser zu schützen."

Wasser- und Hitzestress führten dazu, dass Ernteerträge weiter sänken. Frankreich, Rumänien, Spanien, Portugal und Italien werden wahrscheinlich mit diesem Rückgang der Ernteerträge zu kämpfen haben, wie aus Angaben der EU-Kommission hervorgeht. Gerade das norditalienische Po-Becken leide stark unter der Trockenheit. In gewissem Umfang seien wohl auch Deutschland, Polen, Ungarn, Slowenien und Kroatien betroffen.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, teilt die Sorgen der EU. "Trockenheit und Hitze sind in diesem Jahr in einigen Regionen ein großes Problem", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In der Getreideernte hätten die Wetterkapriolen bereits Spuren hinterlassen. Auch andere Feldfrüchte wie Mais oder Kartoffeln, bei denen die Ernte noch anstehe, "werden unter den hohen Temperaturen leiden", sagte der Bauernpräsident. Wenn es in nächster Zeit nicht regne, "wird es hier zu großen Einbußen kommen".

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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