Auch Ausländer betroffen Hamas: Israel tötet mit Luftangriffen 13 Geiseln
13.10.2023, 10:38 Uhr Artikel anhören
Bei ihrem Angriff auf israelisches Staatsgebiet nahm die Hamas rund 150 Menschen als Geiseln und verschleppte sie in den Gazastreifen.
(Foto: AP)
Israel hat zwei Ziele im Gazastreifen: Zum einen soll mit der anstehenden Bodenoffensive die Hamas liquidiert werden, zum anderen sollen die rund 150 Geiseln aus deren Gewalt befreit werden. Die Terrororganisation behauptet nun jedoch, dass 13 von ihnen nicht mehr leben. Schuld daran sei Israel selbst.
Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln durch israelische Luftangriffe getötet worden sein. Darunter sollen auch ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, in einer Stellungnahme. Die Geiseln seien an "fünf Orten" im nördlichen Gazastreifen getötet worden, die von israelischen Kampfjets angegriffen worden seien. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft.
Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am vergangenen Samstag bei einem Großangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder. Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Dutzende Menschen gewaltsam in den Gazastreifen gebracht wurden. Mehr als 1300 Menschen wurden seit dem Großangriff der Hamas in Israel getötet.
Das israelische Militär forderte am Freitag Zivilisten auf, den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Die Armee begründete die Aufforderung damit, dass sie in den kommenden Tagen weiter "in erheblichem Umfang" in Gaza-Stadt im Einsatz sein werde und "große Anstrengungen" unternehme, um Schaden von der Zivilbevölkerung abzuwenden.
Betroffen davon sind nach UN-Angaben rund 1,1 Millionen Menschen. Beobachter gehen davon aus, dass eine Bodenoffensive Israels nach dem Großangriff der islamistischen Hamas im Gazastreifen bevorstehen könnte. Seit Beginn der Luftangriffe wurden im Gazastreifen bereits mehr als 1537 Palästinenser getötet, unter ihnen rund 500 Minderjährige sowie 276 Frauen.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa