Politik

Armee sucht nach Tätern Hamas lobt Mordanschlag auf Rabbiner

Laut Hamas sei der Angriff auf den Rabbiner "eine Antwort auf die Verbrechen gegen unser Volk im Westjordanland".

Laut Hamas sei der Angriff auf den Rabbiner "eine Antwort auf die Verbrechen gegen unser Volk im Westjordanland".

(Foto: picture alliance / Ilia Yefimovi)

Die US-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels befeuert den Konflikt zwischen Israel und Palästina weiter. Den jüngsten Mord an einem Rabbiner befürwortet die radikale Hamas als eine "erste praktische Antwort mit Feuer". Und sie droht mit weiteren Angriffen.

Nach einem tödlichen Anschlag auf einen Rabbiner im besetzten Westjordanland sucht Israels Armee mit Hochdruck nach den Tätern. Israels Staatspräsident Reuven Rivlin und die Vereinten Nationen verurteilten den Mord. Die radikalislamische Hamas lobte ihn stattdessen: Der Angriff sei "das Ergebnis der zionistischen (israelischen) Besatzung und eine Antwort auf die Verbrechen gegen unser Volk im Westjordanland", teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation mit.

Mutmaßlich palästinensische Attentäter hatten am Dienstagabend das Feuer auf das Auto des Rabbiners eröffnet. Der 35 Jahre alte Vater von sechs Kindern erlag seinen Verletzungen noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Der UN-Nahostgesandte Nikolay Mladenov verurteilte den Anschlag und mahnte: "Das ist nicht der Weg zum Frieden."

Ein Sprecher der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas, schrieb auf Twitter dagegen: "Der Angriff ist eine erste praktische Antwort mit Feuer, um die Anführer des Feindes daran zu erinnern, dass das, was sie befürchten, kommt". Weitere militante Palästinenserorganisationen aus dem Gazastreifen lobten den Anschlag ebenfalls. Bisher hat allerdings keine Gruppierung den Angriff für sich reklamiert oder sich dazu bekannt.

Blutige Unruhen nach Jerusalem-Entscheidung

Die US-Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt Anfang Dezember hatte teils blutige Unruhen im Heiligen Land ausgelöst. Die Hamas hatte immer wieder zu einem neuen Palästinenseraufstand (Intifada) aufgerufen. Zuletzt beruhigte sich die Lage allerdings.

Der UN-Sicherheitsrat hatte bereits Ende 2016 einen vollständigen Siedlungsstopp von Israel gefordert. Das Land hat 1967 während des Sechstagekrieges unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Siedlungen in den eroberten Gebieten werden vonseiten der UN jedoch als Verstoß gegen internationales Recht und als großes Hindernis für einen Frieden in Nahost angesehen. Die Palästinenser wollen auf dem Gebiet einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt einrichten.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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