Übergabe stand auf der Kippe Hamas übergibt drei weitere israelische Geiseln an das Rote Kreuz
15.02.2025, 09:18 Uhr Artikel anhören
Anfang der Woche kündigt die Terrororganisation Hamas an, die Freilassung von Geiseln vorläufig auszusetzen. Israel droht umgehend mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe. Nun übergeben die Entführer im Gazastreifen drei Männer an das Rote Kreuz.
Die Terrormiliz Hamas und Islamischer Dschihad haben drei weitere israelische Geiseln freigelassen. Die drei Männer wurden an das Rote Kreuz übergeben. Es handelt sich um den 29-jährigen Alexander Trufanov, den 36-jährigen Sagui Dekel-Chen sowie den 46 Jahre alten Iair Horn. Noch im Gazastreifen wurden sie dann an die israelische Armee übergeben und von dort aus zurück nach Israel gebracht. Im Gegenzug soll Israel palästinensischen Angaben zufolge 369 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter befänden sich 36, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Die Aktion begann wenige Stunden später.
Wie bei den Freilassungen zuvor hatten sich Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets versammelt. Hinzu kamen etliche Schaulustige. Erneut war eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, sowie mehreren Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt worden. Die drei Männer sahen auf den ersten Blick nicht so abgemagert aus, wie die in der Vorwoche freigelassenen Männer.
Auf einem nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in "Platz der Geiseln" umbenannten Platz im Zentrum von Tel Aviv warteten Menschen mit Israel-Flaggen auf die Rückkehr der Männer.
Die neuerliche Geiselfreilassung stand tagelang auf der Kippe: Anfang der Woche hatte die Hamas damit gedroht, die Geisel-Übergaben abzubrechen. Sie machte angebliche Verstößen Israels gegen die derzeit geltende Waffenruhe geltend und setzte die Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus. Daraufhin drohte Israel damit, den Krieg im Gazastreifen wieder aufzunehmen, sofern nicht am Wochenende drei weitere lebende Geiseln freikommen.
Von den insgesamt 251 von der Hamas bei ihrem beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen werden noch 73 im Gazastreifen festgehalten. 35 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot. Seit dem 19. Januar gilt eine von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Waffenruhe, in deren erster Phase insgesamt 33 israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser übergeben werden sollen. Inzwischen kamen bei sechs Runden 19 israelische Geiseln frei. Die Hamas ließ auch fünf Thailänder frei, die jedoch nicht Teil der Vereinbarung mit Israel waren.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts/dpa