14 Israelis und drei Ausländer Hamas übergibt weitere Geiseln an Rotes Kreuz
26.11.2023, 16:49 Uhr Artikel anhören
Das Rote Kreuz ist an den Freilassungen von Geiseln wie palästinensischen Häftlingen beteiligt.
(Foto: picture alliance / abaca)
Am dritten Tag in Folge übergibt die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine Gruppe von Geiseln. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien den IKRK-Mitarbeitern übermittelt worden, teilt die Armee mit. Diesmal werden auch eine Frau mit russischem Pass und ein Kind mit US-Pass freigelassen.
Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien den IKRK-Mitarbeitern übermittelt worden, teilte die israelische Armee mit. Bereits am Freitag und Samstag waren insgesamt 26 israelische Geiseln zusammen mit mehreren thailändischen Staatsbürgern und einem philippinischen Staatsbürger freigekommen. Unter den an den Vortagen freigelassenen Israelis waren auch mehrere deutsche Doppelstaatler. Im Gegenzug hat die israelische Gegängnisbehörde - ähnlich wie an den Vortagen - erneut eine Gruppe von 39 Palästinenser freigelassen. Sie wurden im Laufe des Abends aus mehreren Gefängnissen entlassen.
Unter den nun von der Hamas übergebenen Geiseln ist Berichten zufolge eine russische Staatsbürgerin. Die russische Staatsagentur TASS hatte unter Berufung auf einen Sprecher der Terrororganisation am Nachmittag gemeldet, eine Geisel sei an das Rote Kreuz übergeben worden. "Als Reaktion auf die Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat die Hamas eine Geisel freigelassen, die die russische Staatsbürgerschaft besitzt", zitiert die Agentur den Sprecher. Dem Bericht zufolge hatte die Hamas insgesamt zwei russische Frauen in ihrer Gewalt. Ob es sich dabei um Doppelstaatlerinnen oder Touristinnen handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Wie an den Vortagen gibt es noch eine gewisse Unklarheit, was die Zusammensetzung aus Israelis, Doppelstaatlern und Ausländern unter den Freigelassenen angeht. Einige Medien zitieren Hamas-Quellen, die eine Freilassung von 13 Israelis sowie vier ausländischen Geiseln melden.
Noch Dutzende Geiseln in der Gewalt der Hamas
Auch die USA hatten indes ihre Hoffnung auf eine erste Freilassung einer Geisel mit US-Staatsbürgerschaft geäußert. Die Biden-Administration ging vor der Übergabe davon aus, dass erstmals eine amerikanische Staatsbürgerin unter den Freigelassenen sein könnte. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass es heute eine Freilassung geben wird", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im US-Fernsehen. Es gibt nach seinen Angaben drei Geiseln mit US-Pass, die in diese Kategorie fallen - zwei Frauen und ein kleines Kind. Nach der Übergabe berichtete US-Medien unter Berufung auf Regierungsbeamte, ein vier Jahre altes Mädchen sei freigekommen. Bei dem Terrorangriff am 7. Oktober waren beide Eltern des Kindes von Hamas-Terroristen getötet worden.
Insgesamt befinden sich immer noch Dutzende Geiseln in den Händen der Hamas. Die zurzeit andauernde Kampfpause soll mindestens bis Dienstagfrüh halten. Gemäß der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen in dieser Zeit zunächst insgesamt 50 israelische Geiseln freigelassen werden. Zusätzlich waren unter anderem bereits auch mehrere rein ausländische Staatsbürger freigekommen.
Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage und weitere Freilassungen sollen möglich sein, wie das im Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitteilte. Auch die US-Regierung setzt sich für eine Verlängerung ein. Die Hamas soll Berichten zufolge unter bestimmten Bedingungen auch für eine Verlängerung bereit sein.
Auslöser des jüngsten Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze begangen hatten. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt, auch mehrere Deutsche.
Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der islamistischen Hamas fast 15.000 Menschen getötet. Mehr als 36.000 wurden demnach verletzt. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa