Sechs Geiseln aus einer Familie Yahel ist zurück
26.11.2023, 10:39 Uhr Artikel anhören
Die dreijährige Yahel, genannt Yuli, wurde mit ihrem Bruder, ihrer Mutter und ihrer Großmutter freigelassen.
(Foto: Familie)
"Es ist eine große Erleichterung", schreibt Ron Leshem noch in der Nacht zu der Freilassung vieler Geiseln aus seinem Kibbuz Be’eri. Der Autor und eine Angehörige der Geiseln hatten ntv zuvor geschildert, wen sie alles vermissen.
Im Kibbuz Be’eri ist die Erleichterung groß, zwölf der von dort von der Hamas am 7. Oktober verschleppten Geiseln wurden gestern freigelassen. Alleine sechs davon stammen aus einer Familie: die dreijährige Yahel Shoham, genannt Yuli, der achtjährige Naveh, ihre Mutter Adi Shoham und deren Mutter Shoshan Haran, 67 Jahre alt, sowie Sharon Avigdori und ihre zwölfjährige Tochter Noam, die gerade zu Besuch bei ihrer Familie im Kibbuz waren, als die Attacke stattfand.
Shira Havron hatte ntv in einem Interview von ihrer Familie erzählt. Sowohl Shoshan Haran, Präsidentin der Fair Planet Organisation, als auch ihre Tochter Adi und die Enkel Yahel und Naveh besitzen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Vater der Kinder, Tal Shoham, hat die österreichische Staatsangehörigkeit, er ist noch Geisel der Hamas.
Die Familie Havrons hat drei weitere Familienangehörige direkt am 7. Oktober verloren, sie wurden bei dem Überfall ermordet. Die 27-jährige Filmstudentin hatte sich in Brüssel bei der EU und in Berlin bei der Bundesregierung für die Freilassung ihrer Familienmitglieder eingesetzt. Ihre Verbindung zu dem Kibbuz Be’eri ist eine besondere: Es waren ihre Großeltern, Avraham und Rina Havron, die das landwirtschaftliche Kollektiv gegründet hatten.
"96 Prozent Himmel und vier Prozent Hölle"
"Dieser Ort war zu 96 Prozent der Himmel und zu vier Prozent die Hölle - wegen der endlosen Raketenangriffe und so weiter", beschreibt Ron Leshem den Kibbuz Be’eri. "Es war so schön und ruhig, geprägt von sozialer Gerechtigkeit." Die Familie des Autors und Serienproduzenten stammt aus dem linken, liberalen, sozialistischen Kibbuz, dessen Einwohner sich für den Friedensprozess mit den Palästinensern einsetzen. Er hat bei dem Massaker seine Tante und seinen Onkel verloren, sie wurden bei lebendigem Leib verbrannt.
Er sei sehr erleichtert, dass Yahel, Naveh und die anderen freigelassen wurden, schreibt Leshem ntv noch in der Nacht. Aber es sei furchtbar, dass einige Kinder ihre Eltern zurücklassen mussten. Die 13-jährige Hila Rotem Shoshani wurde ohne ihre Mutter freigelassen, die Geschwister Noam Or, 17 Jahre, und Alma, 13 Jahre, kamen ebenfalls alleine zurück. Der Vater ist noch Geisel, die Mutter wurde beim Massaker ermordet. "Ich mache mir große Sorgen um die restlichen Geiseln, auch um die Männer", so Leshem.
Quelle: ntv.de, sla