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Video soll Entführung zeigen Hamas will israelische Soldaten gefangen genommen haben

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Die Hamas gibt an, sie habe israelische Soldaten in ihre Gewalt gebracht.

Die Hamas gibt an, sie habe israelische Soldaten in ihre Gewalt gebracht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Hamas behauptet, sie habe mehrere israelische Soldaten im Gazastreifen in einen Hinterhalt gelockt und festgesetzt. Israels Armee dementiert das - doch das Statement lässt Fragen offen.

Die Hamas hat nach eigenen Angaben israelische Soldaten im Gazastreifen gefangen genommen. Hamas-Kämpfer hätten eine israelische Armeeeinheit in einem Tunnel im Flüchtlingslager Dschabalia im nördlichen Gazastreifen angegriffen und alle Mitglieder "getötet, verwundet oder gefangen genommen", erklärte der Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels, Abu Obeida.

Die Terrororganisation veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine verletzte Person in einem Tunnel über den Boden geschleift wird, sowie Fotos, die militärische Ausrüstung und Waffen zeigen. Der Inhalt des Videos und die Fotos lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Wie viele israelische Soldaten gefangen genommen worden sein sollen, sagte die Hamas nicht.

Die israelische Armee wies die Darstellung der Hamas zurück. "Die IDF (Israelische Verteidigungsstreitkräfte) stellen klar, dass es keinen Vorfall gibt, bei dem ein Soldat entführt wurde", so das Militär in einer Erklärung. Die Aussage lässt allerdings offen, ob möglicherweise Soldaten getötet oder verletzt wurden.

Tausende demonstrieren in Tel Aviv

Israel hat seine Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens am Samstag mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss fortgesetzt. Wie Augenzeugen und Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, gab es auch in anderen Teilen des Palästinensergebiets Angriffe sowie Gefechte zwischen israelischen Soldaten und militanten Palästinensern, etwa in Deir al-Balah, in der Stadt Gaza und in Dschabalia im Norden des Gazastreifens.

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Die Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung der noch lebenden Geiseln waren in diesem Monat zum Stillstand gekommen. Nach Angaben aus Regierungskreisen beabsichtigt Israel, in der kommenden Woche die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

In Tel Aviv versammelten sich am Samstagabend erneut Zehntausende Demonstranten, um gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu protestieren. Sie forderten Neuwahlen und Maßnahmen, um die Freilassung der Hamas-Geiseln zu erreichen. Die Demonstranten hielten eine Schweigeminute für die gestorbenen Geiseln ab. Später setzte die Polizei Pferde und auch Wasserwerfer ein, um die Demonstrierenden zu vertreiben, die "Times of Israel" berichtet von mehreren Festnahmen. 121 Geiseln werden immer noch im Gazastreifen festgehalten. Die israelische Armee geht davon aus, dass mindestens 37 von ihnen inzwischen tot sind.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts

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