Falls Israel sich zurückziehtHamas würde Waffen abgeben

Eine Schlüsselforderung des Gaza-Friedensplans ist die Entwaffnung der Hamas. Die Terroristen wären dazu bereit, erklären sie. Allerdings müsse Israel die Enklave vollständig verlassen. Katar und Ägypten dringen ebenfalls auf weitere Schritte Israels.
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat sich bereit erklärt, unter Bedingungen ihre Waffen abzugeben. Voraussetzung sei ein Ende der israelischen "Besatzung", erklärte die Gruppe am späten Abend: "Unsere Waffen sind mit der Besatzung und der Aggression verbunden", erklärte der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Chalil al-Hajja. "Wenn die Besatzung aufhört, werden diese Waffen unter die Autorität des Staates gestellt." Gemeint ist damit nach Angaben von al-Hajjas Büro ein künftiger souveräner Palästinenserstaat.
Die Hamas sei bereit, die Stationierung von UN-Truppen zu akzeptieren, die die Einhaltung der Waffenruhe und die Grenzen bewachen solle, ergänzte der Anführer der Hamas im Gazastreifen. Damit erteilte er der Stationierung einer internationalen Truppe zur Entwaffnung seiner Organisation indirekt eine Absage. Die Entwaffnung der Hamas gehört zu den Schlüsselforderungen des US-Friedensplans für die Region. Die Gruppe hatte eine Abgabe ihrer Waffen bislang jedoch strikt abgelehnt.
Katar und Ägypten fordern weitere Schritte
Die Vermittlerstaaten Katar und Ägypten forderten derweil die Umsetzung der nächsten Schritte des Friedensplans für den Gazastreifen. Die seit Oktober geltende Waffenruhe sei nicht vollständig ohne den kompletten Abzug der israelischen Truppen und eine Stabilisierung der Lage im Gazastreifen, sagte Katars Regierungschef Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani bei der diplomatischen Konferenz Doha-Forum. Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty betonte bei der Konferenz, es müsse so schnell wie möglich eine internationale Stabilisierungstruppe in der Region stationiert werden, weil Israel "jeden Tag" gegen die Waffenruhe verstoße.
Katar und Ägypten hatten gemeinsam mit den USA nach zwei Jahren Krieg im Gazastreifen eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgehandelt. Zur laufenden ersten Phase des von der US-Regierung vorgelegten Friedensplans gehörte unter anderem die Rückkehr der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, die die Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt hatte - sowie der teilweise Rückzug der israelischen Truppen im Gazastreifen.
Die zweite Phase des Friedensplans hat bisher noch nicht begonnen. In dieser ist vorgesehen, eine Übergangsverwaltung einzurichten und eine internationale Stabilisierungstruppe zu schaffen. Die Truppe soll mit Israel und Ägypten sowie neu ausgebildeten palästinensischen Polizeikräften zusammenarbeiten, um die Grenzgebiete zu sichern und den Gazastreifen zu entmilitarisieren.