Politik

Kurden im Visier Hamburger Polizei fasst türkischen Spion

Auch die kurdische Oppositionspartei HDP befindet sich seit dem Putschversuch immer häufiger im Visier der türkischen Führung.

Auch die kurdische Oppositionspartei HDP befindet sich seit dem Putschversuch immer häufiger im Visier der türkischen Führung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit dem Putschversuch stehen Kurden in der Türkei unter Generalverdacht: Viele flüchten deswegen nach Deutschland. Doch auch hier können sie den Augen und Ohren der türkischen Führung anscheinend nicht entgehen.

In Hamburg hat die Polizei im Auftrag der Bundesanwaltschaft einen mutmaßlichen Spion festgenommen. Der 31-jährige Türke soll im Auftrag des türkischen Geheimdienstes Kurden in Deutschland ausgespäht haben. Dabei sei es um Informationen wie Aufenthaltsorte, Kontaktpersonen und politische Tätigkeiten gegangen.

Der Mann wurde bereits am Donnerstag festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Er wird dringend verdächtigt, sowohl einzelne Personen als auch kurdische Einrichtungen ausgekundschaftet zu haben.

Der seit mehr als 30 Jahren andauernde Konflikt mit der kurdischen Minderheit in der Türkei hat sich in den vergangenen Monaten zugespitzt. Nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen und des Europarats ist die Folter von Kurden im mehrheitlich kurdischen Südosten des Landes weitverbreitet.

Die auch in Deutschland verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK kämpft für ein Autonomiegebiet im Südosten des Landes. Die Regierung in Ankara geht inzwischen auch gegen die pro-kurdische Opposition hart vor. Sie verbittet sich Kritik an ihrem Vorgehen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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