"Wir haben ein Monster geschaffen" Henkel sieht in AfD eine "NPD light"
08.11.2015, 20:40 Uhr
Hans-Olaf Henkel - inzwischen ist er aus der AfD ausgetreten.
(Foto: imago/Gerhard Leber)
Tiefer könnte der Bruch nicht sein: Der ehemalige Vize-Vorsitzende der AfD, Hans-Olaf Henkel, findet deutliche Worte für den Kurs der Partei. Von der NPD sei sie nicht mehr weit entfernt.
Hans-Olaf Henkel hat den Kurs der AfD scharf kritisiert. Der frühere Vize-Vorsitzende sieht die Partei "ganz klar auf einem Rechtsrutsch", sagte er dem WDR. Ehemals engagiertes prominentes Mitglied, bezeichnet er die AfD gegenüber dem Sender heute als "eine Art NPD-light, vielleicht sogar identisch mit der NPD". "Wir haben ein richtiges Monster erschaffen", so der Ex-Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.
Henkel war Gründungsmitglied der Wahlalternative 2013, aus der schließlich die AfD hervorging. Im April 2015 trat er aus dem Vorstand der Partei zurück. Nach der Wahl Frauke Petrys zur neuen Vorsitzenden verließ er die Partei, um schließlich in die von Bernd Lucke neugegründete Partei "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" einzutreten,
Die AfD hatte zuletzt immer wieder mit Provokationen und Polarisierungen in der Frage nach der Flüchtlingspolitik Schlagzeilen gemacht. Vergangenes Wochenende hatte der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell den Schusswaffengebrauch zur Sicherung der Grenzen als "Ultima Ratio" bezeichnet. Dafür erhielt er Rückendeckung vom Vizechef der Partei, Alexander Gauland.
Am Samstag versammelten sich rund 5000 Mitglieder der AfD in Berlin, um gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zu demonstrieren und Merkels Rücktritt zu fordern. In Umfragen legt die Partei derzeit weiter zu. Im aktuellen Sonntagstrend kommt die Partei auf 9 Prozent (+1) und holt damit die Linkspartei (-1) ein, die auf 8 Prozent kommt. Besonders stark schneidet die AfD in Ostdeutschland ab.
Quelle: ntv.de, fma