Belgien gibt Terrorwarnung heraus IS-Kämpfer wohl Richtung Europa unterwegs
15.06.2016, 12:59 Uhr
Der Brüsseler Stadtteil Molenbeek steht wieder unter besonderer Beobachtung.
(Foto: dpa)
Erneut erreicht die Terror-Angst Belgien. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll sich eine Gruppe von IS-Kämpfern vor einer Woche aus Syrien auf den Weg nach Europa gemacht haben. Ihr Ziel: Frankreich und Belgien.
Die belgische Polizei hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Warnung erhalten, dass sich IS-Kämpfer auf den Weg nach Europa gemacht haben und Anschläge in Belgien und Frankreich planen sollen. Alle Polizeikräfte in Belgien seien alarmiert worden, teilten die Behörden mit. Die Sicherheitsstufe im Land werde aber zunächst nicht auf die höchste Stufe angehoben, da noch keine unmittelbare Anschlagsgefahr drohe.
Die belgische Zeitung "DH" berichtete, die Gruppe habe Syrien vor etwa zehn Tagen verlassen, um per Boot ohne Papiere über die Türkei nach Griechenland zu kommen. Der Alarm wurde ausgelöst, nachdem vor zwei Tagen ein Mann einen Polizisten und seine Frau in Frankreich getötet hatte. Dabei hatte es offenbar um einen dschihadistisch radikalisierten Einzeltäter gehandelt. Er hatte erklärt, im Namen des sogenannten Islamischen Staates (IS) gehandelt zu haben.
De Maizière fordert mehr "Achtsamkeit"
Wegen der anhaltenden Terrorgefahr rief Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Bevölkerung zu mehr Wachsamkeit auf. Nötig sei eine "erhöhte Achtsamkeit, wenn sich Familienangehörige, Nachbarn oder Freunde radikalisieren", sagte der Minister der "Rheinischen Post". "Das muss Teil unserer Sicherheitsarchitektur sein." Derartige Hinweise seien für die Behörden "unverzichtbar für die Vereitelung von Terroranschlägen".
Die Radikalisierung erfolge nicht nur im Internet, sondern beginne regelmäßig auch im persönlichen Umfeld der Menschen, sagte de Maizière. Die Gefahr eines Anschlags in Deutschland bestehe fort, warnte de Maizière. "Wir müssen uns inzwischen sowohl auf Einzelattentate als auch auf gemischte Anschläge wie in Paris und international koordinierte Terroranschläge vorbereiten, nicht mehr nur auf eines dieser Szenarien".
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/rts