Kleine Granaten an Quadrocopter IS setzt verstärkt auf Hobby-Drohnen
12.01.2017, 12:12 Uhr
Ein Kämfer der irakischen Armee mit einer abgeschossenen Drohne des IS.
(Foto: REUTERS)
Bei ihrem Vorrücken in der Hochburg der Terrormiliz IS werden die irakische Armee und ihre Verbündeten immer häufiger auch aus der Luft angegriffen - von handelsüblichen und selbstgebauten Drohnen der Islamisten.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat setzt im Kampf um ihre nordirakische Hochburg Mossul nach Angaben der US-Armee verstärkt kleine Drohnen ein. Die Hobby-Drohnen, sogenannte Quadrocopter, würden mit "kleiner Munition" bestückt gegen die vorrückenden Soldaten eingesetzt, sagte Oberst Brett Sylvia, der im Irak eine Einheit von US-Militärberatern kommandiert. In der Vergangenheit hatten die IS-Kämpfer Drohnen demnach vor allem zu Aufklärungszwecken eingesetzt.
Obwohl die an den Drohnen befestigte Munition nicht größer sei als eine "kleine Granate", könnten die IS-Kämpfer damit "wahllos" irakische Soldaten töten, sagte Brett. Die von den USA unterstützten Truppen hätten zuletzt aber viele der Fluggeräte abschießen können.
Die IS-Dschihadisten hatten 2014 weite Teile des Irak erobert. In den vergangenen Monaten eroberte die irakische Armee jedoch viele Gebiete zurück, mittlerweile ist Mossul die letzte große Stadt im Irak, die noch zu Teilen vom IS gehalten wird. Der IS kontrolliert vor allem noch den Westen Mossuls. Angesichts der Großoffensive sind bereits mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen.
Die Offensive auf Mossul, die Mitte Oktober begann, wird von der US-geführten Anti-IS-Koalition durch Luftangriffe unterstützt. Zudem trainieren und beraten die US-Streitkräfte das irakische Militär. Derzeit sind rund 5000 US-Militärvertreter im Irak.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP