Linke kritisiert Bundesregierung Immer mehr Eltern erhalten Kinderzuschlag
24.08.2023, 17:39 Uhr Artikel anhören
Mehr als ein Fünftel aller Kinder leben mit einem alleinerziehenden Elternteil. (Archivbild)
(Foto: picture alliance/dpa)
Viele Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Vor allem Kinder. Ihren Familien soll mit dem Kinderzuschlag geholfen werden. Mittlerweile wird die Hilfe für fast eine Million Kinder gezahlt. Für Linken-Politikerin Reichinnek ist sie trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Mehr Kinder in einkommensschwachen Familien erhalten den Kinderzuschlag. Die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit (BA) habe die staatliche Leistung im Juli 2023 für rund 965.000 Kinder in Deutschland ausgezahlt, berichtete die "Rheinische Post" aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Im Januar habe die Zahl dagegen noch bei 765.000 Kindern gelegen. Der höchste Stand sei im Juni mit 975.000 Minderjährigen erreicht worden. Mehr als ein Fünftel von ihnen hätten im Juni mit einem alleinerziehenden Elternteil gelebt.
Den Kinderzuschlag (kurz: KiZ) können Erziehende bekommen, wenn Ihr Einkommen für den eigenen Lebensunterhalt reicht, aber es nicht oder nur knapp ausreicht, um auch für den gesamten Bedarf Ihrer Familie aufzukommen. Der Kinderzuschlag beträgt seit 1. Januar 2023 pro Kind bis zu 250 Euro im Monat, abhängig von der Situation der Familie. Darin ist der Sofortzuschlag von monatlich 20 Euro je Kind enthalten.
Aus der Antwort geht weiter hervor, dass im April 2023 insgesamt 1,96 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften lebten, die das Bürgergeld beziehen. Im Dezember 2021 seien es dagegen erst 1,76 Millionen gewesen. "Die Kinderarmut bleibt in Deutschland auf konstant hohem Niveau - das zeigen die aktuellen Zahlen zu Familien im Bürgergeld und dem Kinderzuschlag", sagte Linken-Politikerin Heidi Reichinnek.
"Die aktuell im Raum stehenden Zahlen zur Kindergrundsicherung reichen nicht einmal für eine Kindergrundsicherung light." Mit der Kindergrundsicherung sollen Leistungen für Familien zusammengefasst und zugleich erhöht werden. Die Pläne dazu von Familienministerin Lisa Paus werden momentan weiter regierungsintern beraten. Die FDP sieht Leistungserhöhungen kritisch und hatte unter anderem auf das bereits erhöhte Kindergeld verwiesen.
Quelle: ntv.de, msc/dpa