Politik

Selbst bei Friseurbesuch In Österreich gilt ab Montag 2G

Wer vollständig geimpft ist, muss sich in Österreich nach spätestens neun Monaten eine Booster-Spritze holen - sonst wird der Impfpass ungültig.

Wer vollständig geimpft ist, muss sich in Österreich nach spätestens neun Monaten eine Booster-Spritze holen - sonst wird der Impfpass ungültig.

(Foto: picture alliance/dpa/APA)

Die Corona-Zahlen in Österreich erreichen fast die Höchststände vom vergangenen Jahr. Die Regierung reagiert darauf, indem sie im ganzen Land die 2G-Regel einführt. Damit wird Ungeimpften sogar der Gang zum Friseur verwehrt. Auch die Tourismusbranche ist betroffen.

Österreich hat angesichts rekordnaher Infektionszahlen und der steigenden Auslastung der Intensivstationen drastische Einschränkungen für Ungeimpfte beschlossen. Ab Montag erhalten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Cafés, Hotels, Freizeiteinrichtungen, Tourismusbetrieben oder körpernahen Dienstleistern wie Friseuren, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg nach Beratungen mit den Landeshauptleuten. Am Arbeitsplatz sollen Tests möglich bleiben. "Wir werden die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen müssen", sagte Schallenberg.

Auch bei Veranstaltungen von mehr als 25 Menschen soll künftig 2G gelten. Zudem müsse im gesamten Handel, in Museen oder Bibliotheken eine FFP2-Maske getragen werden. Darüber hinaus appellierte die Regierungsspitze an die bereits geimpfte Bevölkerung, sich die dritte Dosis zu holen.

Österreichweit wurden zuletzt laut Gesundheitsministerium 9388 Neuinfektionen gemeldet. Die Neuinfektionen nähern sich damit dem Rekord von vor einem Jahr. Derzeit befinden sich 1831 Personen aufgrund des Corona-Virus im Krankenhaus in Behandlung. Davon werden 356 auf Intensivstationen betreut. "Die Lage in Österreich ist ernst", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Der Minister kündigte kürzlich an, dass am Montag bei der Belegung der Intensivstationen der Schwellenwert von 400 Betten überschritten wird. Das entspricht einer 20-prozentigen Auslastung der Kapazitäten.

Auch Geimpfte müssen aufpassen

Die Regierung hofft, mit diesen drastischen Einschränkungen mehr Ungeimpfte zum Impfen zu bringen. In Österreich sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit rund 64 Prozent der Bevölkerung geimpft, was etwa dem Schnitt der Europäischen Union entspricht. Unter den Impfskeptikern in Österreich ist die rechtspopulistische FPÖ, die drittgrößte Partei in Österreich.

Vorerst werde eine vierwöchige Übergangsfrist gelten, in der auch die erste Impfung in Verbindung mit einem PCR-Test gelten soll. Danach müsse man doppelt geimpft oder im vergangenen halben Jahr genesen sein. "Das Ganze dient als Anreiz. Als starker Anreiz, dass die Menschen impfen gehen", sagte Schallenberg. Auch der Druck auf bereits vollständig Geimpfte wird erhöht, damit sich möglichst viele von ihnen eine Auffrischungs-Impfung geben lassen: Impfpässe werden künftig nur noch neun Monate lang nach der zweiten Teilimpfung gültig bleiben.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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