Politik

Gewaltsame Unruhen dauern an In ganz Peru gilt der Ausnahmezustand

Im Süden und Südosten Perus, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es in den vergangenen Tagen zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten.

Im Süden und Südosten Perus, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es in den vergangenen Tagen zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nachdem Perus Präsident Castillo wegen der Auflösung des Parlaments festgenommen wird, bricht im Land Chaos aus. Gewaltsame Proteste erschüttern mehrere Städte, mehrere Menschen sterben. Der bereits in einigen Regionen verhängte Ausnahmezustand gilt nun für das gesamte Land.

Die Regierung in Peru hat angesichts der zunehmend gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt. Dieser gilt laut Außenminister Luis Alberto Otárola für 30 Tage, wie die peruanische Nachrichtenagentur Andina berichtete. Die Polizei würde mit Unterstützung der Streitkräfte die innere Ordnung aufrechterhalten, sagte Otárola demnach. Damit gebe die Regierung eine "energische und nachdrückliche" Antwort auf gewaltsame Akte, Vandalismus und die Blockade von Straßen.

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Mit der Auflösung des Kongresses hatte der Linkspolitiker Castillo einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorkommen wollen. Sowohl sein Kabinett als auch die Opposition warfen ihm einen Staatsstreich vor, weshalb der frühere Dorfschullehrer vor einer Woche des Amtes enthoben und festgenommen worden war. Im Süden und Südosten des südamerikanischen Landes, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es in den vergangenen Tagen zu teils gewaltsamen Protestaktionen sowie Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Für einige Regionen galt bereits der Ausnahmezustand.

Laut der Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, wurden mehrere Menschen durch Schüsse getötet, unter ihnen zwei Minderjährige. Zudem wurden mehr als 200 Menschen verletzt. Der Flug- und Zugverkehr in verschiedenen Gegenden des Andenlandes wurde ausgesetzt, das Polizeiaufgebot auf den Straßen der Hauptstadt Lima erhöht. Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte, die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten. Das oberste Gericht lehnte den Berufungsantrag gegen seine U-Haft ab.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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