Politik

Im Iran in Einzelhaft Inhaftierte Nahid Taghavi soll lebensbedrohlich krank sein

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Im März forderten Angehörige und Unterstützer von Nahid Taghavi vor dem Bundeskanzleramt mehr Einsatz der deutschen Politik für die inhaftierte Deutsch-Iranerin.

Im März forderten Angehörige und Unterstützer von Nahid Taghavi vor dem Bundeskanzleramt mehr Einsatz der deutschen Politik für die inhaftierte Deutsch-Iranerin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi geht es im iranischen Evin-Gefängnis nach Angaben einer Mitgefangenen immer schlechter. Die Deutsch-Iranerin habe starke Schmerzen und leide unter Diabetes. Sie hat noch knapp neun Jahre Haft vor sich.

Die im Iran inhaftierte deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi befindet sich nach Angaben einer Mitgefangenen in einem lebensbedrohlichen Zustand. "Das Leben von Nahid Taghavi, einer politischen Gefangenen, ist in Gefahr", schrieb die ebenfalls im Iran inhaftierte Aktivistin Marges Mohammadi auf Instagram.

Die 68-Jährige könne vor Schmerzen kaum aus ihrem Bett aufstehen. "Dann kommt sie ins Krankenhaus, bekommt ein starkes Schmerzmittel injiziert und geht wieder ins Bett", schrieb Mohammadi, die wie Taghavi im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert ist. "Die Schmerzen sind so stark, dass ihr Gesicht davon gezeichnet ist."

Taghavi habe im Evin-Gefängnis nunmehr 220 Tage in Einzelhaft zugebracht. Dies habe ein bestehendes Bandscheiben-Problem verschlimmert; inzwischen habe sie auch Schmerzen an ihrer Halswirbelsäule und leide unter Diabetes sowie Bluthochdruck, schrieb Mohammadi, deren Instagram-Konto von ihren Angehörigen in Frankreich betrieben wird. Auf diese Weise kann sich die Aktivistin aus dem Gefängnis heraus zu Wort melden.

Im vergangenen Jahr hatte Taghavi das Gefängnis kurz zu einer medizinischen Behandlung verlassen dürfen. Sie wurde nach Angaben ihrer Familie jedoch wieder inhaftiert, bevor sie genesen konnte.

Aktivistin kämpfte für Frauenrechte

Taghavi wurde im August 2021 wegen "Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe" und wegen Propaganda gegen das Regime zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Die deutsch-iranische Aktivistin hatte sich jahrelang für Menschenrechte und besonders Frauenrechte im Iran eingesetzt.

Derzeit sind im Iran mehr als ein Dutzend Menschen inhaftiert, die einen westlichen Pass besitzen. Unter ihnen ist auch der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd, der von der iranischen Justiz zum Tode verurteilt wurde. Menschenrechtsgruppen prangern eine "Geisel-Diplomatie" der Führung in Teheran an, die auf diese Weise von westlichen Staaten Zugeständnisse erpressen wolle.

Quelle: ntv.de, als/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen