Vorhaben nicht aufgegebenInsider: Ukraine hält weiter an ihrem Nato-Ziel fest

Ein Nato-Beitritt der Ukraine erscheint in naher Zukunft unrealistisch. Kiew ist auch mit ähnlichen Sicherheitsgarantien einverstanden. Doch anders als am ersten Tag der Gespräche in Berlin berichtet, will das Land den Kampf um eine Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis wohl trotzdem nicht aufgeben.
Die Ukraine hat nach Angaben aus Verhandlungskreisen bei den Gesprächen in Berlin keinen Verzicht auf die angestrebte Nato-Mitgliedschaft des Landes erklärt. Entsprechende Medienberichte seien "nicht wahr", sagte ein hochrangiger Vertreter, der über die Beratungen der Ukraine mit den USA über die Beendigung des russischen Angriffskriegs informiert wurde.
Die USA hätten noch keine Einzelheiten zu den von Kiew geforderten Sicherheitsgarantien genannt. "Das ist eines der Themen, das die Ukraine zu klären versucht", sagte der ranghohe Vertreter weiter. "Wenn nicht Nato, was dann? Ohne eine Antwort darauf kann es keine Antwort zur Nato geben."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntag die zentrale Bedeutung glaubhafter Sicherheitsgarantien für die Ukraine betont und als Kompromisslösung von einem Mechanismus gesprochen, der an die Beistandsklausel in Artikel 5 des Nato-Vertrags angelehnt sei, ohne dass die Ukraine der Nato beitreten würde.
Moskau sieht "besondere Diskussion"
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag vor Journalisten in Moskau, der Ausschluss eines Nato-Beitritts der Ukraine sei "einer der Grundpfeiler" der Gespräche und bedürfe "einer besonderen Diskussion". Russland erwarte von den USA, "uns das Konzept vorzulegen, über das heute in Berlin diskutiert wird".
Selenskyj hatte am Sonntag im Bundeskanzleramt rund fünf Stunden lang mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner über Pläne für eine Waffenruhe in der von Russland angegriffenen Ukraine beraten. Weitere Gespräche fanden am Montag statt und wurden am Nachmittag beendet.