Politik

Erstmals Einsätze im Nachbarland Irakische Jets greifen IS in Syrien an

F-16 der irakischen Luftwaffe am Stützpunkt Baladin im Nordirak.

F-16 der irakischen Luftwaffe am Stützpunkt Baladin im Nordirak.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Himmel über Syrien erscheint eine neue Kriegspartei: Erstmals fliegt die irakische Luftwaffe Angriffe im benachbarten Bürgerkriegsland. Mit den Bombenabwürfen soll der IS weiter unter Druck gesetzt werden.

Erstmals hat die irakische Luftwaffe Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nachbarland Syrien geflogen. Als Reaktion auf mehrere tödliche Anschläge der Extremisten hätten F-16 Kampfjets Verstecke der Terroristen nahe der syrisch-irakischen Grenze angegriffen, hieß es in einer Erklärung der irakischen Armee. Demnach sind Ziele in den Orten Husaiba und Al-Bukamal auf syrischem Gebiet beschossen worden. 

Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte die Luftangriffe zuvor angeordnet. "Wir werden den Terrorismus entschieden bekämpfen, der unsere Kinder und Bürger tötet - egal wo", erklärte Abadi. Die Einsätze seien ein großer Erfolg gewesen, hieß es. Im Grenzgebiet von Syrien und dem Irak blieb der IS von Angriffen bisher weitgehend verschont.

Angriff mit Damaskus abgestimmt

Die sunnitische Terrormiliz hatte in der Vergangenheit immer wieder Anschläge im Irak ausgeführt. Zuletzt starben bei der Explosion einer Autobombe in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil in Iraks Hauptstadt Bagdad mindestens 54 Menschen. Das irakische Militär geht davon aus, dass die Anschläge von den nun beschossenen Zielen aus geplant wurden.

Der Angriff war nach syrischen Angaben mit der Regierung in Damaskus abgesprochen. Eine dem syrischen Außenministerium nahe stehende Quelle sagte der regierungstreuen Zeitung "Al Watan", das Bombardement sei mit Damaskus "vollständig koordiniert" gewesen.

Die irakische Armee versucht derzeit, mit einer Großoffensive die Terrormiliz aus Mossul zu vertreiben. Die Stadt ist die letzte Hochburg des IS im Irak. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Organisation dann in den Untergrund geht und weiter Anschläge verüben wird. Der IS ist auch in Syrien unter Druck, weil dort praktisch alle Kriegsparteien gegen ihn kämpfen. Dennoch beherrschen die Islamisten dort weite Landstriche und verlegen sich auch zunehmend auf Selbstmordanschläge.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts

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